Mediterran, flexitarisch oder Rohkost?Diät-Ranking: Das ist die gesündeste Ernährungsform

2023 ist erst wenige Tage alt und für die eigenen Vorsätze dürfte noch immer reichlich Motivation da sein! Wenn Sie sich in diesem Jahr vorgenommen haben, sich mehr bewegen und gesünder ernähren zu wollen, dann interessiert Sie bestimmt, was US-Experten nun aufgedröselt haben. Denn: Die Ernährungsexperten sind im Auftrag des „U.S. News & World Report“ der Frage auf den Grund gegangen, mit welcher Ernährungsform es sich am gesündesten lebt. Spoiler vorab: Eine große Überraschung ist der diesjährige Sieger nicht.
Was es mit der Mittelmeer-Diät auf sich hat
Schon im Ranking von 2022 sind die Ernährungsexperten zu dem Entschluss gekommen: Die Mittelmeer-Diät ist die gesündeste Ernährungsform überhaupt! Auch in diesem Jahr schafft es die Diät auf den ersten Platz. Damit holt sie den Titel schon zum sechsten (!) Mal in Folge.
Warum die Mittelmeer-Diät so gut ist, erklärt Ernährungsmedizinerin Dr. Petra Bracht: „Durch die hohen Anteile pflanzlicher Lebensmittel in der täglichen Ernährung ist sie einerseits extrem gehaltvoll an allen wichtigen Nährstoffen, sekundären Pflanzenstoffen, Antioxidantien sowie Vitaminen. Andererseits enthält diese Ernährungsweise im Vergleich zur normalen deutschen durchschnittlichen Ernährung weniger Kalorien. Ganz zu schweigen von den Zusatzstoffen, Zucker, zu viel Salz, gesättigten Fetten, Cholesterin oder Hormonen.“
Auf dem Speiseplan stehen vor allem:
frisches Obst und Gemüse
Nüsse
Hülsenfrüchte
viele Gewürze
Olivenöl
Vollkorngetreide
Fisch
Sparsam hingegen geht man mit Lebensmitteln wie Wurst, Fleisch oder Milchprodukten um. Und: Meist landen nur regionale und saisonale Lebensmittel auf dem Teller. „Meiner Einschätzung nach ist die Mittelmeer-Diät eine der besten Ernährungsweisen, um während der angestrebten Gewichtsreduktion auch gesund und anschließend dauerhaft schlank zu bleiben. Es gibt keinen gefürchteten Jojo-Effekt und der Erfolg ist garantiert“, so Bracht.
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Das Ergebnis der Umfrage ist nicht repräsentativ.
Das macht die Mittelmeer-Diät so gesund
Das Expertenteam des „U.S. News & World Report“ fokussierte sich bei seiner Ermittlung nach der gesündesten Ernährungsform vor allem auf folgende Fragen: Kann die Ernährungsform Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes vorbeugen oder Risiken reduzieren? Wie einfach ist es, die Diät in den Alltag zu integrieren? 24 Diäten wurden untersucht. „Wir haben uns auf Qualität statt Quantität konzentriert“, sagte Gretel Schueller, Chefredakteurin für Gesundheit in einem Beitrag auf „CNN“.
Auch Bracht sagt: „Die Mittelmeer-Diät ist eine köstlich schmeckende und abwechslungsreiche und – vor allem wenn der Fisch noch wegfällt – sehr gesunde Ernährungsweise mit einem hohen Ballaststoffanteil für ein gesundes Mikrobiom (Darmflora) und somit ein Garant für ein gut funktionierendes Immunsystem. Denn durch gesunde Ballaststoffe, die nur in Pflanzen zu finden sind, werden die guten Darmbakterien ernährt und die schlechten – die mit steigendem Anteil an tierischen Nahrungsmitteln immer zahlreicher werden würden – müssen verhungern.“
Mittlerweile ist erwiesen, dass die Mittelmeer-Diät auch das Risiko für gewisse Erkrankungen wie Demenz, Depressionen oder Krebs reduzieren kann. Außerdem soll die mediterrane Ernährungsweise die Cholesterinwerte positiv beeinflussen, sodass Herz und Knochen gestärkt werden.
Kein Wunder also, dass sich die Mittelmeer-Diät mit all diesen Vorteilen den ersten Platz des Rankings sichern konnte.
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Diese Diäten schneiden im Ranking ebenfalls gut ab
Welche Diäten gehören noch zu den Top-Ernährungsformen? Auf Platz 2 landete die DASH-Diät. Sie haben noch nie davon gehört? DASH steht für „Dietary Approaches to Stop Hypertension“. Gemeint ist eine Ernährungsstrategie gegen Bluthochdruck. Mit Folgen hohen Blutdrucks werden Herzinfarkte oder Schlaganfalle in Verbindung gebracht, außerdem spielen Faktoren wie Alter und Geschlecht eine Rolle. Ernährt man sich aber „richtig“, kann der Bluthochdruck gut behandelt werden.
Das oberste Gebot der Diät: wenig Salz essen. Das macht sie recht problematisch, denn die meisten Lebensmittel enthalten Salz. Nur rund 500 Milligramm Natrium braucht der menschliche Körper am Tag. Schon eine Scheibe herkömmliches Brot enthält mehr. Auf dem Speiseplan stehen daher viel Vollkorngetreide wie etwa Haferflocken oder Vollkornpasta sowie Hülsenfrüchte wie Linsen und Kichererbsen. Gemüse, Obst und Nüsse und fettarme Milchprodukte gehören ebenfalls dazu, genau wie mageres Fleisch oder Fisch.
Der Geschmackssinn gewöhnt sich auf jeden Fall schnell an den niedrigen Salzkonsum: Wer auf Salz verzichtet, wird bereits nach wenigen Wochen merken, dass das Essen versalzen schmeckt, wenn wieder mehr Salz hinzugefügt wird. Wichtig: Die DASH-Diät eignet sich eher als langfristigere Ernährungsumstellung und nicht als kurzzeitige Diät.
Platz 3 belegt die flexitarische Ernährung, eine Ernährungsform, bei der hauptsächlich pflanzliche Lebensmittel gegessen werden, hin und wieder aber auch etwas Fleisch oder Fisch auf dem Teller landet.
Insgesamt haben alle drei Top-Diäten eines gemeinsam: das Reduzieren verarbeiteter Lebensmittel. „Sie bieten Abwechslung und Flexibilität“, so Schueller. „Und geben, wenn überhaupt, nur wenige Regeln vor.“
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Auf den letzten Plätzen des Rankings landet die Rohkost-Diät. Hier riskiere man schnell einen Nährstoffmangel, wie die Forscher befürchten. (vdü)