Robert Plympton wegen Mord an Studentin verurteilt

Cold Case nach 44 Jahren gelöst - Kaugummi überführt Barbara Tuckers Mörder

Cold Case Barbara Tucker
Barbara Tucker wurde 1980 vergewaltigt und ermordet auf einem Parkplatz gefunden. 44 Jahre später wird ihr Mörder verurteilt.
Facebook/Gresham Police

Es war ein achtlos weggeworfenes Kaugummi, das ihren Mörder vor Gericht brachte.
Von der 19 Jahre alten Barbara Tucker bleiben nur Erinnerungen und Fotos. Fotos, auf denen die junge Frau mit freundlichen braunen Augen in die Kamera lächelt. Studenten auf dem Weg zum College in Gresham im US-Bundesstaat Oregon fanden ihre Leiche 1980 morgens auf einem Parkplatz. 44 Jahre lang blieb der Mordfall ungeklärt – bis jetzt!

19-jährige Studentin 1980 vergewaltigt und getötet

Wie die Polizei Gresham erleichtert bei Facebook verkündet, ist nun endlich klar, wer der Täter ist! Der 60 Jahre alte Robert Plympton wurde schuldig gesprochen. Das Multnomah County Gericht geht davon aus, dass Plympton damals die junge Frau angegriffen und getötet hat. Dass er überhaupt vor Gericht gestellt werden konnte, ist neu ausgewerteten DNA-Spuren zu verdanken.

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Die Ermittler tappten bei dem Mordfall lange im Dunkeln. Zeugen erinnerten sich laut dem Sender CNN nach der Tat zwar an Schreie auf dem Parkplatz, andere berichteten von einer Frau mit blutigem Gesicht, die winkend am Straßenrand stand und wieder andere hatten einen Mann im Gebüsch nahe dem Parkplatz gesehen. Doch all das brachte keine heiße Spur. Wer auch immer Barbara Tucker vergewaltigt und totgeschlagen hatte, blieb unentdeckt.

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DNA-Probe an Barbaras Leiche führt Ermittler zu ihrem Mörder

Die Spurensicherung nahm damals aber Proben von der Barbaras Leiche, die konnte nun mit modernster Technologie ausgewertet werden. Den Beamten gelang es im Jahr 2000, ein DNA-Profil des mutmaßlichen Mörders zu erstellen. Die Ermittler glichen das Profil mit allen Polizeidatenbanken ab, die ihnen zu Verfügung standen – ohne Erfolg. Einen Treffer bekamen sie nicht.

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Jahre später nahm sich eine Cold-Case-Einheit der Polizei den Fall noch mal vor und verglich die Probe mit Daten, die in Ahnenforschungsdatenbanken gespeichert sind. Die Polizei puzzelte Stück für Stück den Stammbaum des Tatverdächtigen zusammen. Ein weiterer Hinweis: Die Ermittler wussten dank der Probe, dass sie nach einem rothaarigen Mann suchten. 2021 konnten die Ermittler ihren Verdacht auf Robert Plympton eingrenzen. Was fehlte, war ein Beweis – eine aktuelle DNA-Probe, um sie mit der alten vom Tatort zu vergleichen.

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Polizei beschattet Verdächtigen und sammelt neue DNA-Spur zum Abgleich

Weil sie den Verdächtigen ohne Grundlage nicht einfach festnehmen konnten, beschatteten Detectives der Gresham Police Plympton den Mann. Und ihre Geduld zahlte sich aus. Der Mann spuckte ein Kaugummi aus – ohne zu ahnen, dass er damit der Polizei das entscheidende letzte Puzzleteil lieferte. Die DNA an dem Kaugummi und die DNA an Barbaras Leiche waren identisch. Plympton wurde festgenommen.

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Im Prozess bekannte er sich nicht schuldig. Er streitet ab, etwas mit dem Mord an der Studentin zu tun zu haben. Laut CNN ließ das Gericht die Anklagepunkte Vergewaltigung und sexueller Missbrauch fallen und sprach den heute 60-Jährigen nur wegen Mordes schuldig. Ein Strafmaß soll im Juni verkündet werden. Plymptons Verteidiger kündigte im Gespräch mit dem US-Sender an, Berufung gegen das Urteil einzulegen.

Angehörige von Barbara Tucker bedanken sich bei der Polizei
Angehörige von Barbara Tucker bedanken sich bei der Polizei, dass der Mordfall nach 44 Jahren gelöst wurde.
Facebook/Gresham Police

Barbara Tuckers Familie ist dankbar, dass endlich jemand zur Verantwortung gezogen wird

Die Familie des Opfers ist aber dankbar, dass 44 Jahre nach dem Tod von Barbara endlich jemand zur Verantwortung gezogen wird. In einem Interview mit dem Regionalsender KATU berichtet Susan Pater, die Schwester der Toten von dem Moment, als sie erfuhr, dass die Polizei den Mörder gefasst hatte. „Ich war total platt. Es war überwältigend“, erinnert sie sich. „Das waren wirklich gute Neuigkeiten. Ich hatte schon aufgegeben.“

Bei Facebook veröffentlichte die Gresham Police auch ein Foto. „Gestern kamen Barbaras Familienmitglieder bei der Polizei vorbei, um Danke zu sagen und Zeit mit den Ermittlern und Kriminalisten zu verbringen, die geholfen haben, den Fall zu lösen“, heißt es in dem Post. 44 Jahre nach dem schlimmen Verlust können sie nun endlich abschließen. (jgr)

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