Bundeskanzler sieht Kremlchef Putin unter gewaltigem Druck

Scholz spricht klare Worte: „Es darf keinen Atomkrieg geben“

 Olaf Scholz SPD, Bundeskanzler, aufgenommen im Rahmen einer Sitzung des Sicherheitskabinett im Bundeskanzleramt. Berlin, 12.04.2022 Berlin Deutschland *** Olaf Scholz SPD , Federal Chancellor, taken during a meeting of the security cabinet at the Federal Chancellery Berlin, 12 04 2022 Berlin Germany Copyright: xThomasxTrutschel/photothek.dex
Bundeskanzler Olaf Scholz will verhindern, dass der Ukraine-Konflikt sich auf die Nato ausweitet.
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Bundeskanzler Olaf Scholz hat es als oberste Priorität seiner Ukraine-Politik bezeichnet, ein Übergreifen des Krieges auf die Nato zu vermeiden. „Es darf keinen Atomkrieg geben“, sagte er in einem Interview des „Spiegel“. „Ich tue alles, um eine Eskalation zu verhindern, die zu einem dritten Weltkrieg führt.“
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Militärischer Konflikt zwischen Russland und Nato muss verhindert werden

Scholz erinnerte in diesem Zusammenhang an sein Nein zu einer Flugverbotszone über der Ukraine, die nur durchzusetzen gewesen wäre, wenn man auch zum Abschuss russischer Flugzeuge bereit gewesen wäre. Damit wäre die Nato zur Kriegspartei geworden, sagte der Kanzler.

„Ich habe sehr früh gesagt, dass wir alles tun müssen, um eine direkte militärische Konfrontation zwischen der Nato und einer hochgerüsteten Supermacht wie Russland, einer Nuklearmacht, zu vermeiden.“

Scholz: Keine Regel dazu, wann man als Kriegspartei wahrgenommen wird

Auch mit Blick auf die Lieferung schwerer Waffen in die Ukraine wird derzeit darüber diskutiert, ob Nato-Länder deswegen von Russland als Kriegspartei wahrgenommen werden könnten. Scholz sagte dazu, es stehe in keinem Lehrbuch, ab wann man als Kriegspartei wahrgenommen werde. „Das Buch wird täglich neu geschrieben, manche Lektionen liegen noch vor uns. Umso wichtiger ist es, dass wir jeden unserer Schritte genau überlegen und eng miteinander abstimmen“, sagte Scholz.

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„Eine Eskalation in Richtung Nato zu vermeiden, hat für mich höchste Priorität. Deshalb schiele ich nicht auf Umfragewerte oder lasse mich von schrillen Rufen irritieren.“ Die Konsequenzen eines Fehlers wären dramatisch.

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Wird Putin Atomwaffen einsetzen? „Putin steht gewaltig unter Druck“,

Die Frage, ob er den Eindruck habe, dass Putin Atomwaffen einsetzen könnte, beantwortete Scholz nicht. Er verwies aber darauf, dass Russland wegen der Sanktionen und einer Kette militärischer Niederlagen in der Ukraine in dramatischen Schwierigkeiten stecke. „Putin steht gewaltig unter Druck“, sagte er. (agr/dpa)

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