Bahn frei für Boris Rhein: So tickt der mögliche Nachfolger von Ministerpräsident Volker Bouffier
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Bahn frei für Boris Rhein: So tickt der mögliche Nachfolger von Ministerpräsident Volker Bouffier
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Volker Bouffier hört auf . Nach über einem Jahrzehnt gibt der hessische Ministerpräsident sein Amt zum 31. Mai 2022 ab. Sein möglicher Nachfolger steht bereits in den Startlöchern: Landtagspräsident Boris Rhein. Der 50-Jährige blickt nicht nur auf eine lange politische Karriere zurück, sondern er hat auch bereits die Erfahrung gemacht, wie es ist, das Erbe von Volker Bouffier anzutreten. Mehr dazu verraten wir im Video.
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Der Hardliner der CDU
Beim traditionellen „Künzeller Treffen“ der CDU machte Volker Bouffier seinen Rücktritt bekannt und nannte gleichzeitig Boris Rhein als seinen Nachfolger als Ministerpräsident und als CDU-Landesvorsitzenden. Sein Vorschlag sei von Spitzenvertretern der CDU einstimmig angenommen worden. Boris Rhein muss nun noch vom Landtag als Ministerpräsident gewählt werden. Der 50-jährige Frankfurter gilt innerhalb der CDU als Hardliner. Bereits 2010 übernahm er ein Amt von Volker Bouffier. Dieser wurde damals zum Ministerpräsidenten gewählt, Rhein übernahm sein Amt als Innenminister.
Erfolg und Niederlage
Im Jahr 2012 muss Boris Rhein eine herbe Niederlage einstecken. Die Wahl zum Frankfurter Oberbürgermeister verliert er – trotz aller positiven Voraussagungen. Danach wird es erst mal ruhig um den Vater zweier Söhne, bis er 2014 zum Wissenschaftsminister berufen wird. 2019 wird er schließlich Präsident des Hessischen Landtags.
Respekt für Umgang mit Hanau-Anschlag
2020 wird Boris Rhein dann mit einer der schlimmsten Anschläge konfrontiert, die es in Hessen jemals gegeben hat. Im Februar 2020 erschießt der 43 Jahre alte Tobias R. in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven. Boris Rhein wird danach vor allem für seinen Umgang mit den Opfern gelobt. "Das war eine extremer Einschnitt in die Geschichte unseres Bundeslandes, dieser Mordanschlag", so Rhein nach dem Anschlag.
CDU soll "jünger, bunter, weiblicher" werden
Nun wartet also die nächste Aufgabe auf den 50-Jährigen. Und er hat auch schon konkrete Pläne für die CDU: „Wir werden aus der Partei eine Bürger- und Mitmachpartei formen“, sagte Rhein am Freitag in Fulda. Die Menschen sollen politisch mehr einbezogen werden, außerdem soll die Partei jünger, bunter und weiblicher werden. Bevor Boris Rhein seine neuen Pläne umsetzen kann, muss der Landtag ihn jedoch noch zum Ministerpräsidenten wählen. Den Segen von Volker Bouffier hat er jedenfalls. Der Wechsel sei ein „Stabübergabe“, so Rhein. (dpa/dgö)
Im Video: Bouffier stellt Nachfolger Rhein vor
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