Nach tragischem Unglück in Duisburg: Experte klärt auf

Baden in öffentlichen Gewässern - was Sie unbedingt beachten sollten

 Wie Badeunfälle vermieden werden können, worauf Badewillige achten sollten und wie die Rettung eines Verunglückten abläuft, präsentiert die Feuerwehr Köln gemeinsam mit der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft DLRG bei einer Notfall-Übung am Fühlinger See. Die ehrenamtlichen Kräfte der DLRG, die Taucher der Feuerwehr Köln und die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Fühlingen mit Echolot, demonstrieren realitätsnah die Rettung eines Ertrinkenden. Köln, 20.06.2021 *** How bathing accidents can be avoided, what bathers should watch out for and how the rescue of a victim proceeds, is presented by the Cologne Fire Brigade together with the German Life Saving Association DLRG during an emergency exercise at Lake Fühlingen The vo Foto:xC.xHardtx/xFuturexImage
Wie Badeunfälle vermieden werden können, worauf Badewillige achten sollten. (Symbolbild)
www.imago-images.de, IMAGO/Future Image, IMAGO/Christoph Hardt

Obacht an unbewachten Gewässern!
Auch wenn es bei den aktuellen Temperaturen verlockend ist: Fachleute raten dringend davon ab, in Seen oder gar Flüssen zu baden, an denen es kein Rettungspersonal gibt. Denn wie der Fall des verunglückten Mannes im Duisburger Lohheidesee letzten Samstag (10. Juni) zeigt, kann ein scheinbar ruhiger See zur tödlichen Gefahr werden. Ein Experte klärt auf.

Selbstüberschätzung bleibt große Gefahr

Viele Badende können die jährlichen Warnungen vor den Gefahren in öffentlichen Gewässern wahrscheinlich nicht mehr hören. Aber der Fall des in Duisburg verunglückten 21-Jährigen im Lohheidesee zeigt, dass Experten nicht müde werden dürfen, aufzuklären.

Frank Zantis von der DLRG Nordrhein empfiehlt ausschließlich in abgesicherten Flächen, abgesicherten Badeseen oder Freibädern zu schwimmen. Das Gleiche gilt auch für alle anderen Arten von Wassersport. Gerade dabei werde es gefährlich: „Die Leute überschätzen teilweise ihre Kondition und denken nicht daran, dass sie die Strecke, die sie rausfahren, auch wieder zurückmüssen“, so der Experte im Interview mit der Agentur "NonstopNews". Außerdem empfiehlt er, sich beim Wassersport auch selbst abzusichern, wie beispielsweise „mit einer Rettungsweste, damit man, wenn man ins Wasser fällt, auch trotzdem an der Wasseroberfläche bleibt.“

Außerdem ist und bleibt die Sonne eine unterschätzte Gefahr: Denn die Strahlen werden von der Wasseroberfläche reflektiert. So hat bekommt man sie nicht nur von oben, sondern auch von unten ab. Deshalb empfiehlt Frank Zantis, sich regelmäßig mit Sonnenschutz einzucremen, viel zu trinken und sich nicht immer in der prallen Sonne aufzuhalten.

Lese-Tipp: Tod nach tragischem Badeunglück: Vater und Sohn (7) nach Rettung aus dem Rhein gestorben

Trügerische Sicherheit: Der See

Dass ein reißender Fluss eine Gefahr für Leib und Leben bedeutet, ist vielen Menschen klar. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass der ein oder andere nur mal kurz seine Beine in den flachen Bereichen abkühlen will. Und schon ist es passiert: Die Strömung kommt und packt die Beine. Schneller als man denkt, treibt man mitten im Fluss und kämpft im schlimmsten Fall um sein Leben.

Dagegen scheint ein See doch das reinste Sicherheitsparadies zu sein. Keine Strömung und Land ist auch meist in Sicht. Oder doch nicht? Man kann es ahnen: Nein, ist es nicht. Die sogenannten Sprungschichten im Wasser können erheblichen Einfluss auf den Kreislauf nehmen: „Sprungschichten können von jetzt auf gleich auftreten. Dann sinkt die Temperatur plötzlich rapide ab“, erklärt Frank Zentis. Er empfiehlt, sich schnellstmöglich wieder in wärmere Gewässer zu begeben, damit sich der Kreislauf erholen kann. Weiter hofft er, dass dieses Jahr weniger Menschen leichtsinnig handeln als es 2022 der Fall war: „Letztes Jahr sind die Ertrinkungszahlen enorm gestiegen, auch hier in NRW auf den Binnengewässern. Ich will nicht hoffen, dass es dieses Jahr genauso schlimm wird.“ Seine Tipps könnten dabei zumindest helfen. (she)

Lese-Tipp:Badeunfall bei Köln: Vater taucht nach seinen vier Kindern im Rhein - Helfer retten ihn bewusstlos