Gesundheitsapps im Test

Aua! Rückenschmerzen digital bekämpfen – funktioniert das wirklich?

Treppensteigen, schwer Tragen, zu langes Sitzen – Rückenschmerzen können viele Ursachen haben. Zur Vorbeugung empfehlen viele Ärzte Bewegung. Mittlerweile gibt es dafür eine Flut an Gesundheitsapps, die teilweise sogar von den Krankenkassen übernommen werden. Welche unterschiedlichen Apps es gegen Rückenschmerzen gibt, sehen Sie im Video. Was Sie jedoch tun können, wenn sie bereits akute Schmerzen haben und wieso Schmerzmittel manchmal gar nicht so falsch sind, hat die Gesundheitsexpertin der Apotheken Umschau, Dr. Nina Buschek, im RTL-Gespräch geklärt.

Gesundheitsexpertin warnt: Rückenschmerzen nicht einfach selbst behandeln!

So praktisch die Gesundheitsapps auch sein mögen, zum Beispiel als kurzes Workout in der Mittagspause, Dr. Nina Buschek, Gesundheitsexpertin der Apotheken Umschau, warnt ausdrücklich davor, die Apps anzuwenden wenn man bereits akute Schmerzen hat. „Bei akuten Rückenerkrankungen, bei organischen Rückenerkrankungen, bei einem Bandscheibenvorfall zum Beispiel, sollte man nicht mit Apps auf eigene Faust üben“, warnt sie im RTL-Gespräch. Solche Schmerzen müssten immer fachärztlich oder physiotherapeutisch behandelt werden.

Bei akuten Schmerzen rät sie vor allem eines: Bewegung und Schmerzmittel. „Man sollte sich nicht hinlegen und abwarten, bis die Schmerzen von alleine gehen“, sagt Buschek. Doch wenn man Schmerzen hat, bewegt man sich eher ungern. Daher das Schmerzmittel. „Wenn man Schmerzen hat, kann man sich nicht richtig bewegen und es kommt an anderen Stellen zu Fehlbelastungen“, erklärt Buschek. Man käme in einen Teufelskreis aus Schmerzen und Fehlbelastungen, den man ganz einfach mit Schmerzmitteln unterbrechen könne. Außerdem helfe in Akutphasen Wärme – Wärmepflaster oder ein warmes Bad zum Beispiel.

Unterarmstütz gegen Rückenschmerzen
Die Apps können beim regeömäßigen Rückentraining unterstützen.
deutsche presse agentur

Wann Gesundheitsapps wirklich helfen

Und auch sonst reichen fünf Minuten Rückentraining mit einer App nicht aus, wenn man darüber hinaus nichts macht, stellt Buschek klar. „Die Apps haben dann einen guten Stellenwert“, erklärt sie, „wenn sie zwischen zwei Physiotherapie-Stunden eingesetzt werden oder der Arzt sie empfohlen hat.“ Sie könnten außerdem helfen, wenn man die Akutphase der Schmerzen bereits überwunden hat oder um zu verhindern, dass man weitere Rückenschmerzen bekommt.

„Es kann trotzdem hilfreich sein, weil man sich in den fünf Minuten sich mit seinem Rücken aktiv auseinandersetzt und so lernt seinem Rücken wahrzunehme“, schließt Buschek. Ihr Experten-Tipp gegen Rückenbeschwerden: dynmisches Sitzen. Das heißt, zwischendurch einmal aufzustehen und sich bewegen, den Rücken strecken, dehnen und rund machen. (jbü)

Sie wollen auch ohne App Ihren Rücken stärken? Probieren Sie unsere Workouts gegen Rückenschmerzen aus.