Bricht Putin einen Atomkrieg vom Zaun?

RTL-Experte: "Ernst nehmen, muss man das allemal!"

Schon vor Wochen war die Frage aufgekommen, neue Atomtests von Russlands Machthaber Wladimir Putin bringen das Thema zurück: Bricht Putin vielleicht doch einen Atomkrieg vom Zaun und wie groß ist die Angst wirklich? RTL-Russlandexperte Dirk Emmerich schätzt im Video die Lage ein und sagt: „Die Meldungen muss man schon erst nehmen!“

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Russland testet Atomraketen in Europa

Etwa 100 russische Soldaten üben den Einsatz von Iskander-Raketen mitten im Gebiet der EU – in der russischen Exklave Kaliningrad, die zwischen Polen und dem Baltikum an der Ostsee liegt. Das allein klingt schon bedrohlich. Dass diese Raketen Atomsprengköpfe tragen können, macht die Sache nicht weniger angsteinflößend.

„Das passt zu den Entwicklungen, die wir in den letzten zehn bis 14 Tagen sehen“, sagte RTL-Russlandexperte Dirk Emmerich. „Wir erleben eine verbale Eskalation am Ende von beiden Seiten.“

Rein verbale Eskalation oder doch mehr?

Aber ist es wirklich nur eine Eskalation der Worte oder steckt doch mehr dahinter?

Brisant auf jeden Fall: Erst vor wenigen Tagen hat Kremlchef Putin erklärt, dass der Westen mit blitzartigen Vergeltungsschlägen rechnen müsse, wenn er weiter Waffen und Know-How an die Ukraine liefern würde. „Es gab vor einigen Tagen im russischen Fernsehen ein Szenario, wie ein Atomschlag auf Großbritannien aussehen könnte“, erklärt Russlandexperte Emmerich.

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RTL-Moskaukorrespondent Rainer Munz fügt hinzu, der Kreml habe vor wenigen Tagen Zahlen veröffentlicht, wie lang eine in Kaliningrad stationierte Iskander-Rakete bis zu den großen europäischen Hauptstädten bräuchte. „106 Sekunden bis Berlin, 200 Sekunden bis Paris und 202 Sekunden bis London – es soll Druck gemacht werden, damit der Westen seine Hilfe für die Ukraine einstellt.“

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RTL-Korrespondent: "Natürlich möchte man damit Druck auf den Westen ausüben!"

"Das gehört alles in die Kategorie Säbelrasseln"

Druck machen, einschüchtern: Das ist auch laut Emmerich das erste Ziel Putins. „Wir hören Außenminister Lawrow, der einen Tag davon spricht, dass der Einsatz von Atomwaffen nicht unterschätzt werden sollte, dann dementiert er das wieder (...) es passt in das russische Szenario, Angst zu schüren.“

Dass Putin mit dieser Taktik Erfolg hat, zeigen die Schlagzeilen der großen Nachrichtenseiten und Zeitungen. Jeder macht sich Gedanken, was das bedeuten könnte.

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Aber Emmerich macht auch Hoffnung: Niemand spreche über die Folgen, die ein Atomangriff für Russland hätte. „Das hätte verheerende Konsequenzen für Russland. Deshalb glaube ich, das gehört alles in die Kategorie Säbelrasseln, Angst schüren, Verunsicherung im Westen provozieren und psychologische Kriegsführung, aber ernst nehmen, muss man sie allemal.“ (sst)

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