Tierärztin gibt Tipps zu Infektionskrankheiten bei Hunden
Mysteriöse Hundekrankheit in den USA - was Halter in Deutschland wissen sollten

Wissenschaftler stehen vor einem Rätsel!
Derzeit sorgen atemwegserkrankte Hunde in Amerika für zahlreiche Fragezeichen in den Köpfen von Experten. Der Grund: Tests auf herkömmliche Atemwegserkrankungen fallen negativ aus. Was hat es mit der mysteriösen Erkrankung auf sich und was bedeutet das für Hundehalter in Deutschland?
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Bekannte Symptome, unbekannter Erreger: Was macht all die Hunde so krank?
„Atypische infektiöse Atemwegserkrankung bei Hunden“ nennt das Landwirtschaftsministerium von Oregon die mysteriöse Hundekrankheit. Seit Mitte August habe man dort 200 Fälle der mysteriösen Erkrankung registriert. Außerdem seien Fellnasen in Colorado, Illinois und New Hampshire betroffen.
Laut Medienberichten führe die Krankheit zu ähnlichen Symptomen, die auch eine klassische Atemwegserkrankung mit sich bringt. Dazu zählen: Husten, Niesen, Augen- oder Nasenausfluss und Lethargie. Das Mysteriöse: Tests auf häufige Atemwegserkrankungen seien negativ ausgefallen. Auch soll die Krankheit resistent gegen Standardbehandlungen sein. Zum Teil komme es zu Lungenentzündungen als Folgeerkrankung – daran seien sogar schon Tiere gestorben.
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Wie CNN berichtet, versuchen Forscher nun, die Krankheit zu identifizieren. Dazu würden Proben aus örtlichen Tierkliniken gesammelt und die Ergebnisse verglichen. Zwar gehe man davon aus, dass es sich um eine Mutation eines bereits bekannten Erregers handelt, der virulent wurde, doch Genaues wisse man bisher nicht.
Bisher nur die USA betroffen - was bedeutet das für Deutschland?
Um Aussagen über mögliche Auswirkungen für Deutschland zu treffen, ist die Situation in den USA noch viel zu rätselhaft. Auch Tierärztin Dr. Tanja Pollmüller (bekannt als Doc Polly) sagt im Gespräch mit RTL: „Man hat immer die Gefahr, dass Viren mutieren und dadurch infektiöser werden.“ Doch über die mysteriöse Hundekrankheit aus Amerika könne man bislang nur spekulieren.
Unabhängig von der Situation in den USA sei es jedoch wichtig, dass Hundehalter hierzulande alle Möglichkeiten ausschöpfen, ihre Hunde vor Infektionskrankheiten zu schützen. In Deutschland seien insbesondere die Impfungen gegen Parainfluenza und Bordetella bronchiseptica ratsam. Erstere sei häufig in der Standardimmunisierung enthalten, bei manchen Tierärzten sei das jedoch nicht der Fall. Die Tierärztin empfiehlt Hundebesitzern daher: „Gerne mal im Impfpass nachschauen – das ist das Pi auf dem Aufkleber.“
Wichtig: Damit euer Hund ausreichend gegen Parainfluenza geschützt ist, ist eine Grundimmunisierung nötig: Zweimal im Abstand von vier Wochen muss das Tier dafür gepikst werden, erklärt Doc Polly. Danach wird jährlich eine Auffrischung fällig. Die Bordetella-Impfung hingegen erfordere keine Grundimmunisierung – Hunde bekommen lediglich einmal im Jahr einen Tropfen des Impfstoffs in den Mund.
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Leidet mein Hund an einer Atemwegserkrankung? Diese Symptome könnten ein Hinweis sein!
Trotz allen Impfschutzes können Hunde natürlich trotzdem eine Infektion der Atemwege bekommen. Um ihnen dann die bestmögliche Versorgung bieten zu können, empfiehlt die Expertin, immer dann den Tierarzt aufzusuchen, wenn euch etwas auffällt, das nicht normal ist.
Typische Anzeichen für eine Atemwegserkrankung seien:
Augen- oder Nasenausfluss,
Niesen,
Husten,
ruhigeres Verhalten
eine Körpertemperatur über 39 Grad,
eine Atemfrequenz im Ruhezustand von über 30 pro Minute.
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