Hunde- und Katzenbesitzer aufgepasstSelbstgemachte Hausmittel bei Erkältung: Wieso ihr eurem Tier damit nichts Gutes tut!

ILLUSTRATION - Zum Themendienst-Bericht von Julian Hilgers vom 22. Februar 2019: Ist der Hund schlapp, trinkt und schläft er viel, ist das ein Zeichen für Fieber. Foto: Monique Wüstenhagen/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++
Was tun wenn der Hund oder die Katze erkältet ist? Doc Polly sagt: Bloß keine Hausmittel selbst verabreichen!
picture alliance/dpa | Monique Wüstenhagen
von Vera Dünnwald

Herbstzeit ist Erkältungszeit!
Kein Wunder, dass zurzeit viele Kollegen, Freunde und Familienmitglieder flachliegen. Und auch vor unseren geliebten Haustieren macht ein Schnupfen keinen Halt! Während wir jedoch auf altbewährte Hausmittel wie Hühnersuppe und Co. zurückgreifen, solltet ihr dies bei eurem Hund oder eurer Katze unbedingt unterlassen. Denn das kann ganz schön gefährlich werden!
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Doc Polly gibt Tipps

Der Hund trinkt und frisst genug, macht aber den Anschein, als wäre er aktuell nicht ganz fit und niest ab und zu? Dann kann ich ihm doch zur Linderung der Symptome bestimmt getrost einen selbstgemachten Erkältungssaft zum Aufpäppeln verabreichen – oder etwa nicht? Tierärztin Dr. Tanja Pollmüller alias Doc Polly hat dazu eine ganz klare Meinung, wie sie im RTL-Interview erklärt: „Es ist sehr schwierig, den Besitzern die Entscheidung zu überlassen, wann das Tier zum Tierarzt muss und wann nicht.“ Im Zweifel gelte nämlich immer: Geht es dem Tier schlecht, solltet ihr umgehend einen Tierarzt aufsuchen!

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Erkältungssaft selber machen? Bloß nicht!

Zwar gebe es einige pflanzliche Produkte – unter anderem auch in der tierärztlichen Praxis – die dem geliebten Vierbeiner helfen, sich sowohl auf die bevorstehende Erkältungszeit vorzubereiten als auch sie durch die Schnupfen-Zeit zu geleiten – doch diese sollten stets nach tierärztlichem Rat verabreicht werden. „Da kann man sicher sein, dass sie auch wirklich für Tiere hergestellt wurden und in ihrer Dosierung und Zusammensetzung nicht schädlich sind. Aber bloß nicht auf eigene Faust irgendetwas verabreichen!“, so die Tierärztin.

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Eure Meinung ist gefragt!

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Geht es eurem Haustier nicht gut, solltet ihr unbedingt einen Tierarzt aufsuchen!

Denn: „Oftmals steckt eine ganz andere Krankheit als eine Erkältung dahinter. Wenn der Hund niest, was wie ein bakterieller oder viraler Infekt aussehen könnte, kann es auch ein Fremdkörper, Tumor oder Zahnproblem sein.“ Doc Polly erklärt, dass es wichtig ist, eine gründliche Untersuchung und Diagnostik durchzuführen, um ein verstecktes, unterschätztes Leid der Tiere zu minimieren.

Was ebenfalls gar nicht geht, sei von uns Menschen auf die Tiere zu schließen, nach dem Motto: „Was mir guttut, tut bestimmt auch meiner Katze gut.“ Denn: „Wenn fälschlicherweise humanmedizinische Medikamente verabreicht werden, können diese unter Umständen alles nur noch schlimmer machen. Und das ist sehr gefährlich“, so die Tierärztin.

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Am Ende gilt: Weder Hunde noch Katzen können wie wir Menschen mit uns kommunizieren und uns mitteilen, wie sie sich wirklich fühlen und ob sie Schmerzen haben oder nicht. „Gerade Katzen zum Beispiel können sehr lange verstecken, dass es ihnen nicht gut geht. Ich habe schon Tierbesitzer gehabt, die erst nach ein bis zwei Jahren in die Praxis gekommen sind. Und dann ist es häufig zu spät.“

Dass dies ein absolutes Horror-Szenario für jeden Tierbesitzer darstellt, liegt auf der Hand. Daher nochmal der Appell der Tierärztin: „Wenn ihr bemerkt, dass es eurem Hund oder eurer Katze nicht gut geht, dann versucht nicht auf eigene Faust zu helfen und Mittelchen zu verabreichen, sondern geht zum Tierarzt.