Integrationsbeauftragte Alabali-Radovan

"Weichen für Integration sind gestellt"

von Thomas Berding

Schafft Deutschland es, die vielen Geflüchteten aus der Ukraine aufzunehmen und zu integrieren?
Nach Ansicht der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung ist Deutschland in Sachen Integration 2022 besser aufgestellt als 2015. Man habe mit Blick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen die „Weichen für die Integration“ der Menschen gestellt: „Wenn ukrainische Kriegsflüchtlinge sich registrieren lassen, haben sie gleich den Zugang zu Integrations- und Sprachkursen, aber auch zum Arbeitsmarkt sowie zu Kitas und Schulen“, sagte Reem Alabali-Radovan im RTL/ntv-Frühstart.
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225.000 Ukrainerinnen und Ukrainer registriert

Zur Zeit seien um die 225.000 Ukrainerinnen und Ukrainer in Deutschland registriert, sagte Alabali-Radovan.

„Die tatsächliche Zahl wird viel größer sein, da sich noch nicht alle registriert haben. Das geschieht jetzt nach und nach, aber eine seriöse Vorhersage kann gerade niemand machen“, so die SPD-Politikerin. Grenzkontrollen lehnte sie aber ab: „Menschen, die gerade vor Bomben und Granatsplittern fliehen, sollten nicht an den Grenzen noch mal stundenlang aufgehalten werden.“

Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, Katrin Göring-Eckardt, hatte am Montag zugesichert, dass für die Unterbringung und Integration der Geflüchteten aus der Ukraine auf jeden Fall genug Geld zur Verfügung stehen werde.

CSU-Chef Söder fordert Koordinierungsstelle im Kanzleramt

Angesichts der Massenflucht aus der Ukraine fordert Bayerns Ministerpräsident Markus Söder wiederum eine zentrale Koordinierungsstelle im Kanzleramt. Die Länder und Kommunen seien bei der Unterbringung der Ankommenden bereits am Anschlag, sagte der CSU-Vorsitzende bei „RTL Direkt“.

Bei der Verteilung der Kriegsflüchtlinge unter den Bundesländern sieht die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung Fortschritte. Auf EU-Ebene müsse jedoch mehr geschehen, so Alabali-Radovan: „Natürlich müssen auch andere EU-Staaten ihre Aufnahme jetzt wirklich voranbringen.“ Man solle aber niemanden zwingen zum Beispiel nach Frankreich zu gehen. Alabali-Radovan sagte, dass sie Verständnis dafür habe, dass viele Geflüchtete, darunter überwiegend Frauen und Kinder, in den Grenzregionen zur Ukraine bleiben möchten.

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