Christian Katzer von Ärzte ohne Grenzen im Gespräch
Ärzte ohne Grenzen: "In Mariupol gibt es keine Lebensmittelgeschäfte mehr"
Nach wie vor ist die Lage in der Ukraine kritisch. Die Infrastruktur bricht immer weiter zusammen: in manchen Orten gibt es bereits keine Lebensmittelgeschäfte mehr, die Apotheken sind leer und die Heizungen gehen nicht mehr, so beispielsweise in Mariupol.
Über die Situation in Mariupol und was dort alles an Materialien gebraucht wird, darüber spricht der Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen Christian Katzer mit Reporterin Tamara Bilic.
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Ärzte ohne Grenzen-Geschäftsführer zeigt sich besorgt
Laut Ärzte ohne Grenzen-Geschäftsführer Christian Katzer ist die „Sicherheitslage in den umkämpften Gebieten extrem schwierig“. „Unser Team aus der Stadt Mariupol berichtet, dass es keine Lebensmittelgeschäfte mehr gibt. Die sind alle geschlossen oder zerstört. Die Apotheken sind leer, es gibt kein Trinkwasser, die Heizung funktioniert nicht mehr. Das ist wirklich sehr besorgniserregend.“
Immer wieder kommt es auch dazu, dass zivile Einrichtungen, wie beispielsweise Krankenhäuser getroffen werden. In den von den Kämpfen betroffenen Gebieten, wo die Gesundheitssysteme ohnehin schon vor dem Zusammenbruch stehen, stellt das die Menschen vor große Probleme.
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Sorge vor vielen Verletzten
Eine große Sorge der Mitarbeitenden von Ärzte ohne Grenzen ist, so Christian Katzer, dass es nicht genügend medizinische Güter gibt, um die Verletzten zu versorgen. „Es ist ganz klar, dass wenn es viele Verletzte gibt, natürlich viel Verbandsmaterial, viel chirurgisches Material benötigt wird.“
Langsam wird auch erkennbar, „dass die zentrale Versorgung von Gesundheitseinrichtungen mit wichtigen Medikamenten gerade in den umkämpften Gebieten einfach nicht mehr funktioniert.“ Viele Lager sind leer und das Team von Ärzte ohne Grenzen versucht dort, gezielt die Lücken zu füllen und Medikamente in die umkämpften Gebiete zu bringen.
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