"Bitte besteuert uns, und zwar jetzt!"
100 Millionäre fordern Vermögensteuer für Superreiche
Eine Vermögensteuer für die Reichsten: Das fordern 100 Millionäre aus neun Ländern in einem offenen Brief an ihre Regierungen. Ihren Appell veröffentlichten sie anlässlich der Veranstaltungsreihe „Davos Agenda“ des Weltwirtschaftsforums.
Millionäre machen sich im Kampf gegen soziale Ungleichheit stark
„Während die Welt in den letzten zwei Jahren eine immense Menge an Leid durchgemacht hat, haben wir tatsächlich gesehen, wie unser Vermögen während der Pandemie gestiegen ist. Besteuert uns, die Reichen, und besteuert uns jetzt", heißt es in dem Brief der so genannten Patriotic Millionaires an ihre Regierungen. Zu den Unterzeichnerinnen und Unterzeichner gehören die amerikanische Filmproduzentin Abigail Disney, der dänisch-iranische Unternehmer Djaffar Shalchi und die BASF-Erbin Marlene Engelhorn.

Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer
Dass die Corona-Pandemie die soziale Ungleichheit verschärft, hat am Montag erst die Organisation Oxfam berichtet. Demnach hat sich das Vermögen der zehn reichsten Milliardäre verdoppelt, während über 160 Millionen Menschen zusätzlich in Armut lebten. Auch in Deutschland habe die Konzentration der Vermögen weiter zugenommen.
Analyse: Mini-Vermögensteuer könnte 2,5 Billionen US-Dollar einbringen
2,5 Billionen US-Dollar könnte eine Vermögensteuer einbringen, wenn man bei Millionären nur zwei Prozent jährlich ansetzt und bei Milliardären fünf Prozent, so das Ergebnis einer Oxfam-Analyse. Das wäre genug Geld, um 2,3 Milliarden Menschen aus der Armut zu befreien, genügend Covid-19-Impfstoffe für die ganze Welt herzustellen und eine grundlegende Gesundheitsversorgung für alle Bürger*innen in ärmeren Ländern zu gewährleisten. (dpa/mmü)