Deutscher Tierschutzbund zeigt Starkoch an„Das habe ich nicht gewusst!” Frank Rosin meldet sich zu den Tierquälerei-Vorwürfen

Frank Rosin gegen die Spitzenköche: Neue Koch-Show ab Juli
Frank Rosin hat Ärger mit dem Tierschutz

Er kocht seit fast 30 Jahren im TV – doch sowas ist ihm noch nie passiert!
Der Deutsche Tierschutzbund hat Frank Rosin angezeigt. Der 58-Jährige soll in der Sat1-Sendung „Wer kocht das Beste für die Gäste?“ Flusskrebse für ein Gericht tierschutzwidrig verarbeitet haben. Nun äußert sich der Starkoch selbst.

Frank Rosin entschuldigt sich bei seinen Fans

250.000 Menschen folgen Frank Rosin auf Instagram. Und genau bei denen entschuldigt sich der 58-Jährige nun für seine späte Antwort. Er „wollte und musste der Sache erstmal richtig auf den Grund gehen!” Dann erklärt der Starkoch weiter: „Ich habe während der Aufzeichnung von der Produktionsfirma Endemol Shine gefrorene Flusskrebse bekommen. Die haben wir verarbeitet. Erst im Nachhinein haben wir erfahren, dass der Food-Dienstleister die Flusskrebse unsachgemäß eingefroren und gelagert hatte. [...] Das habe ich nicht gewusst und deshalb ist es dazu gekommen, dass die Krebse während des Kochvorgangs noch nicht richtig tot waren. Das ist ein nicht akzeptabler Vorgang und hat nichts mit sachgemäßem Umgang mit Tieren im Sinne des Tierwohls zu tun.“

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Frank Rosin „war nicht für diese Situation verantwortlich!”

Frank Rosin spricht ruhig und bedacht und scheint sich sehr viele Gedanken zu diesem Thema gemacht zu haben. Er bereue sein Handeln. Und trotzdem: Nicht alle Fans scheinen ihm seine Entschuldigung abzukaufen. „Es war doch ‘ne Aufzeichnung, warum habt ihr das nicht gesehen und auch noch gesendet?”, will ein Fan wissen. Ein anderer fragt sich: „Muss man überhaupt ein Tier lebendig kochen oder einfrieren?! Grausam!!!” Und auch die Deutschlands größte Tierrechtsorganisation PETA lässt ein Kommentar unter diesem Video da: „Danke, dass du die grausame Behandlung der Flusskrebse ansprichst. Trotzdem sollten wir uns bewusst sein, dass hinter jedem Stück Fleisch auf dem Teller ein fühlendes Lebewesen steht, welches leben wollte.“ #GoVegan.”

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Wer jetzt wirklich Schuld ist und wer nicht, scheinen Frank Rosin und zwei weitere Unternehmen offensichtlich schon geklärt zu haben. Denn: Nach dem Skandal meldete sich die Produktionsfirma Endemol Shine und wies der Firma Goldencrew, die für die Lagerung der Lebensmittel verantwortlich war, die alleinige Schuld zu. In deren Stellungnahme heißt es, man sei seiner Verantwortung „möglicherweise nicht in vollem Maße“ nachgekommen. Goldcrew stelle klar, dass Rosin jedenfalls „nicht für diese Situation verantwortlich“ war.

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Aber was genau ist in der Sendung passiert?

In der Show „Wer kocht das Beste für die Gäste?” traten in der Ausstrahlung vom 21. August die Köche Frank Rosin und Cornelia Poletto gegeneinander an. Das Motto der Sendung? „Wilde Freiheit”. Für Frank Rosin schien das ein Leichtes. Denn der 58-Jährige hatte direkt ein Gericht im Kopf. Auftischen wollte er: „Lachsroulade mit Flusskrebs-Bouillabaisse und Selleriepüree”.

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Das Problem: Die Zuschauer schienen bemerkt zu haben, dass die Krebse, für die Rosin sich entschied, offensichtlich noch lebten. Sie zappelten, während der Starkoch im Topf rührte. Laut Paragraf 18 Absatz 2 des Tierschutzgesetzes ist diese Art der Tötung aber nicht erlaubt: „Die Tötung von Krebstieren durch Braten ist langwierig und qualvoll und per Gesetz daher ausdrücklich verboten”, so der DTB. Heißt: Die Tötung von Krebstieren im kochenden Wasser ist ausschließlich mit einer vorherigen Betäubung erlaubt.

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Für den Tierschutzbund eine klare Sache. Er erstattet Anzeige: „Der Verzehr von Krebsen zählt zwar gesetzlich als ‘vernünftiger Grund’ zur Tötung, jedoch nur, wenn die richtige, also verhältnismäßige Tötungsmethode angewandt wird”, erklärt Evelyn Ofensberger, Leiterin der Rechtsabteilung beim Deutschen Tierschutzbund. (msu)