Sex-Skandal erschüttert den spanischen Fußball
Sex-Verträge sollen Profi-Fußballer bei Vergewaltigungen absichern

Ein weiterer Sex-Skandal erschüttert den spanischen Fußball.
Im Internet ist ein Sex-Vertrag aufgetaucht, den schon mehrere La-Liga-Profis benutzt haben sollen. Das dreiseitige Papier enthält eine Einverständniserklärung und welche Praktiken beim Sex genau erlaubt sind. Eine Klausel ist dabei besonders brisant.
„Einverständnisvertrag für sexuelle Beziehungen”
Öffentlich gemacht hat den Sex-Vertrag der Leiter des CENAFE, des nationalen Zentrums für die Ausbildung von Fußballtrainern, Miguel Angel Galan. Er postete das Dokument auf seinem X-Account. Dazu schreibt er: „Hier sehen Sie den „Einverständnisvertrag“ für sexuelle Beziehungen, der unter Fußballspielern der ersten Liga im Umlauf ist.”
Im Video: Maskierter ersticht Jungen beim Fußball
Der Vertrag ist in englischer Sprache verfasst. Zu Beginn müssen die „Vertragspartner” sich mit ihrem Vor- und Nachnamen ausweisen. Zugleich wird damit festgestellt, dass „der Antragsteller und der Einwilligende sich sexuell zueinander hingezogen fühlen und diese sexuelle Anziehung durch die Teilnahme an einer oder mehreren sexuellen Beziehungen zum Ausdruck bringen möchten“.
Lese-Tipp: Bodybuilding-Superstar stirbt mit nur 36 Jahren
In folgenden Passagen können weitere Punkte geregelt werden, darunter Dauer, Praktiken und Verhütungsmethode. Auf einen besonders brisanten Punkt macht Galan schon in seinem Posting aufmerksam: „Versehentliche Vergewaltigung“. Dazu heißt es in dem Vertrag: „Bei sexuellen Handlungen ist mit schnellen Bewegungen und einer Beeinträchtigung des Urteilsvermögens zu rechnen.“ Sollte der Mann „ohne Verschulden und ohne Absicht“ in Körperöffnungen der Frau eindringen, die vorab so nicht vereinbart waren, wird dies als „Unfall“ betrachtet.
Ursprünglich soll der Vertrag von einem ehemaligen La-Liga-Profi stammen, der inzwischen ins Ausland gewechselt ist. Das berichtet die spanische Sportzeitung AS. Der Leak erregt auch deshalb so großes Aufsehen, weil es zuletzt mehrere Vorwürfe zu sexuellen Übergriffen im spanische Profi-Fußball gab.
Er stürzte auch schon Ex-Präsident Rubiales
Anfang des Jahres wurde der ehemalige Barca-Star Dani Alves (41) wegen Vergewaltigung verurteilt. Erst vor Kurzem wurde der Spanier Rafa Mit (27) vorübergehend festgenommen, nachdem ihm zwei Frauen sexuellen Missbrauch vorgeworfen hatten.
Lese-Tipp: Oliver Pocher erinnert sich bei RTL an zwei „kuriose” Momente mit Christoph Daum

Galan, der Mann, der den Sex-Vertrag ins Internet gestellt hat, engagiert sich seit Jahren mit großem Einsatz gegen Korruption und Sexismus im spanischen Fußball. So war der CENAFE-Leiter auch maßgeblich am Sturz des umstrittenen Präsidenten des spanischen Fußballverbandes Luis Rubiales beteiligt. Nach dessen sexuellen Übergriff bei der WM-Siegerehrung 2023 erstattete Galan noch in derselben Nacht Anzeige gegen Rubiales.
Nun hat er offenbar einen weiteren Stein ins Rollen gebracht. (wwi)