Samenspende

Wer ist mein Vater? Ein Düsseldorfer auf der Suche nach seinem biologischen Vater

Stefano Mastrogiovanni ist ein Kind aus einer Samenspende. Aber Daten zu seinem biologischen Vater hat er nicht. Die Frage nach seinem Ursprung beschäftigt ihn seit mehr als 20 Jahren – bis jetzt ein DNA-Detektiv bei der Suche hilft.

„Es hieß immer, ich komme halt mehr nach meiner Mutter“, sagt Stefano Mastrogiovanni, als er sich Bilder aus seiner Kindheit anschaut. Ein kleiner Junge mit blondem Schopf und blauen Augen. Seine Mutter kommt aus dem Münsterland. Sein Vater ist Italiener: braune Augen, dunkler Teint. Angezweifelt hat er seinen Vater nie. Doch italienisches Blut fließt nicht durch seine Adern. Denn Stefano Mastrogiovanni ist ein Kind aus einer Samenspende.

Stefano Mastrogiovanni schaut sich Bilder aus seiner Kindheit an
Stefano Mastrogiovanni schaut sich Bilder aus seiner Kindheit an
RTL WEST

„Mein sozialer Vater bleibt mein Vater“

Mit 17 Jahren erfährt er, dass sein Vater nicht sein Erzeuger ist. Als die Eltern sich trennen, erleichtert die Mutter ihr Gewissen. Sie beichtet ihrem Sohn, dass er aus einer Samenspende entstanden ist. Für den Teenager damals zunächst ein Schock. Doch das ändert für ihn nichts: „Mein sozialer Vater war mein Vater, da war nichts dran zu rütteln“, so der heute 42-Jährige. Erst 20 Jahre später beginnt für Stefano Mastrogiovanni die Suche nach seinem biologischen Vater.

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Anonyme Samenspende gibt es nicht mehr

In den 80er Jahren entstanden die ersten Samenbanken. Damals wurden viele Daten der Spender nicht nachhaltig gespeichert.

In Containern mit flüssigem Stickstoff werden die Samenspenden gelagert. Wegen der Minustemperaturen werden die Kinder auch oft Eiskinder bezeichnet.
In Containern mit flüssigem Stickstoff werden die Samenspenden gelagert. Wegen der Minustemperaturen werden die Kinder auch oft Eiskinder bezeichnet.
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Heute ist das anders: Seit 2018 gibt es das Samenspenderregistergesetz. Das schreibt vor, dass die Daten eines Samenspenders 110 Jahre lang gesichert werden müssen. Ab dem 16. Lebensjahr können Spenderkinder dann ihren genetischen Vater erfragen. Juristisch gesehen haben die Väter keine Verpflichtungen, sie müssen unter anderem keinen Unterhalt zahlen.

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Auf der Suche nach dem Ursprung

Stefano Mastrogiovanni ist 1981 in einer Kinderwunschklinik in Essen gezeugt worden. Mit Mitte 20 hat er angefangen nach seinem biologischen Vater zu suchen. Von der Klinik, in der er entstanden ist, erhält er keine Auskunft. Es gäbe angeblich keine Daten mehr zu der Samenspende. Doch ein DNA-Detektiv unterstützt Mastrogiovanni bei der Vatersuche.