Gottesdienst der etwas anderen Art
Gebet zwischen Currywurst und Bier - warum eine Kneipe regelmäßig zur Kirche wird
Amen und prost!
In Sulingen (Niedersachsen) finden Gottesdiente in der Kneipe statt. Bei Predigt und Musikeinlagen wird ordentlich aus der Reihe getanzt: Karten spielen, Bier trinken, essen - alles ist erlaubt. Warum das Gebet zwischen Currywurst und Bier sowohl Pastor als auch Gastwirtin glücklich macht, seht ihr im Video.
Ausgelassener Gottesdienst

„Singt gerne, gröhlt gerne mit, ja. Ihr wisst was ich meine, dann haben wir ein wenig mehr Stimmung”, stimmt Pastor Michael Wendel das Publikum für seinen evangelischen Gottesdienst der etwas anderen Art ein. Zwei Mal im Monat lädt er zum sogenannten „Gutesdienst” in einer Sulinger Kneipe.
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Auch Martin Luther wäre vielleicht überzeugt
6.700 Mitglieder hat die Kirchengemeinde in Sulingen aktuell noch - Tendenz sinkend. Auch deshalb möchte Michael Wendel mit dem angestaubten Image der Kirche und den Traditionen brechen und ausgerechnet mit Reform-Rezept von Martin Luther für neue Mitglieder und das Beten werben. „Luther ist auch damals in die Kneipen gegangen und hat sich zum Beispiel die Gassenhauer angehört, die Kneipenlieder und hat darauf christliche Texte geschrieben”, erklärt er im RTL-Interview. Und das kommt an: „Hier kann man kommen wie man will und hier kann man sich so benehmen, wie man will. Und man kann ein Bier trinken - kannst du in der Kirche nicht“, freuen sich die Besucher. „Man muss immer rechtzeitig kommen, sonst kriegt man hier auch keinen Platz, nicht so wie in der Kirche“, na, dann muss man wohl beten, dass das Bier nicht irgendwann ausgeht.