Er steckte bis zu den Achseln im MoorWeihnachtsengel rettet Landwirt (51) das Leben

von Dania Maria Hohn und Jule Jänsch

Das nennt selbst die Feuerwehr ein Weihnachtswunder!
Noch in der Dunkelheit fährt ein Autofahrer am Dienstag (17. Dezember) auf der Landstraße im Kreis Segeberg (Schleswig-Holstein) und bemerkt plötzlich ein herrenloses Fahrrad am Straßenrand. Statt es zu ignorieren, vertraut er seinem Bauchgefühl. Der Handwerker entdeckt einen Mann, der bis zu den Achseln im Moor feststeckt! Die spektakuläre Rettung seht ihr im Video.

Mann versank bereits über 1,5 Stunden im Moor

Er hört den Mann (51) um Hilfe schreien, denn er hat keine Chance mehr sich aus eigener Kraft aus dem Moor zu befreien. Jede Bewegung lässt ihn nur noch weiter versinken. Sein Retter ruft gegen 7 Uhr die Feuerwehr. Laut der Polizei Bad Segeberg befand sich der Mann zu diesem Zeitpunkt bereits 1,5 Stunden in dieser schrecklichen Situation. Eine einstündige, spektakuläre Rettungsaktion beginnt. Mit Strickleitern und Bergeschläuchen sichern die Einsatzkräfte den Mann und ziehen ihn aus dem Moor.

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Maik Grell von der Freiwilligen Feuerwehr Oering ist seit 1979 im Dienst und kann sich an keinen vergleichbaren Einsatz erinnern. „Man glaubt, man hat schon alles gemacht, alles gesehen, aber es kommen immer wieder neue Dinge”, erzählt er im Gespräch mit RTL. „Es war stockfinster, es ist wirklich ein Weihnachtswunder, dass man ihn überhaupt gefunden hat.“

Im Video: Wanderer stürzt von Klippe – 15 Meter tief

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Landwirt verliert Orientierung in Dunkelheit

Wie der Landwirt überhaupt in diese Situation gekommen ist, verrät Michael Bergmann von der Polizei Bad Segeberg. Der Mann (51) „habe gegen 4:30 Uhr ein Geräusch auf dem Acker gehört und ist dann dorthin gegangen”, erzählt Bergmann. Der Landwirt soll in der Dunkelheit die Orientierung verloren haben und daraufhin versunken sein.

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Es scheint schlichtweg Pech gewesen zu sein, denn „mit dem Mann war vor Ort ein normales Gespräch möglich“, so Bergmann weiter. Er stand also nicht unter Alkoholeinfluss oder Ähnliches. Nach der Rettung wurde der Mann ins Krankenhaus gebracht, wegen Verdacht auf Unterkühlung. Und dort soll er sich immer noch unter intensiver Beobachtung befinden. Mehr ist nicht über seinen Gesundheitszustand bekannt. Sein Glück: In der Nacht von Montag auf Dienstag hatte es keinen Frost gegeben.

„Hätten wir andere Temperaturen gehabt, die deutlich niedriger sind und dann über diesen langen Zeitraum, ich glaube, dann wäre es sehr schnell lebensgefährlich geworden”, erklärt Maik Grell im RTL-Interview weiter. Doch der Landwirt hatte Glück im Unglück und schien für die Einsatzkräfte auf den ersten Blick unversehrt – nicht zuletzt dank seines ziemlich aufmerksamen Weihnachtsengels.