Porschefahrer rettet Mann das Leben

Janik Buth (33) ist der Held von der A1

Mit diesen Reaktionen hätte der Auto-Fan niemals gerechnet...
Mit diesen Reaktionen hätte der Auto-Fan niemals gerechnet...
privat

Sportwagenfahrer mit Herz!
Mit seiner Rettungsaktion auf der A1 begeistert Janik Buth (33) gerade ganz Deutschland. Am Freitag (7. Dezember) bemerkt er hinter sich einen offenbar bewusstlosen Fahrer am Steuer, der Schlangenlinien fährt und die Baustellen-Poller neben sich abräumt. Durch ein ziemlich mutiges Manöver rettet er dem Mann sein Leben. Für Janik „völlig selbstverständlich”, erzählt er im Gespräch mit RTL.

„Über meinen Panamera habe ich in dem Moment überhaupt nicht nachgedacht”

Freitagnachmittag auf der A1 bei Burscheid (NRW). Die Straßen sind voll. Plötzlich hört Janik Buth hinter sich ein lautes Knacken. Mit dem, was er im Rückspiegel entdeckt, hat der Produktionsleiter nicht gerechnet. Im Auto hinter ihm sitzt ein älterer Mann am Steuer, der offenbar das Bewusstsein verloren hat. Später stellt sich heraus, dass es sich um einen internistischen Notfall handelte. Trotz seines Zustandes fährt der 61-Jährige noch ca. 60 Stundenkilometer schnell und touchiert immer wieder die Poller der Baustelle. Statt die Fassung zu verlieren, hat Janik einen beeindruckenden Einfall und zögert nicht lange. „Dann hab ich mich vor ihn gesetzt, habe versucht, ein bisschen langsamer zu fahren, sodass er hinten drauf fährt und ihn dann runtergebremst”, erzählt der Solinger im Gespräch mit RTL.

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Neben ein paar Kratzern wurden die Rückfahrkamera und Einparksensoren des Porsches beschädigt.
Neben ein paar Kratzern wurden die Rückfahrkamera und Einparksensoren des Porsches beschädigt.
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Was er für „völlig selbstverständlich” hält, findet die Feuerwehr ziemlich beeindruckend: „Sein eigenes Fahrzeug wissend zu beschädigen, um anderen das Leben zu retten, ist schon sehr besonders. Solch einem Handeln gehört größte Anerkennung“, sagte ein Sprecher am Samstag. Vor allem, wenn es sich bei dem eigenen Fahrzeug um einen Porsche handelt, der ab 110.900 Euro zu kaufen ist. „Über meinen Panamera habe ich in dem Moment überhaupt nicht nachgedacht. Mir war nur klar, dass der schwerer ist als das Auto hinter mir. Und deshalb war ich ziemlich sicher, dass da nicht viel schiefgehen kann”, so der Produktionsleiter weiter.

„Die wahren Retter sind die Ersthelfer”

Das öffentliche Interesse an seiner Rettungsaktion ist Janik Buth „schon fast peinlich”, verrät er im RTL-Interview. „Langsam wird mir klar, dass wohl doch nicht jeder auf die Idee gekommen wäre”, sagt er scherzhaft. Außerdem fügt er hinzu, dass er nicht der Einzige ist, dem der bewusstlose Mann sein Leben zu verdanken hat. Nachdem Janik den Mann auf der A1 ausgebremst hat, gibt der 61-Jährige immer noch kein Lebenszeichen von sich. „Ich habe den Notruf gerufen und nach ungefähr fünf Minuten hält plötzlich ein Auto mit Azubis vom ASB (Arbeiter-Samariter-Bund) an. Die waren in der Ausbildung zum Sanitäter”, erzählt der 33-Jährige. Was ein glücklicher Zufall!

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Sie reanimieren den Mann und geben ihn schlussendlich in die Hände der Notärzte. Laut Polizei sei er immer noch auf der Intensivstation, aber stabil. „Die wahren Retter sind die Ersthelfer. Ich bin ehrlich: Wenn die nicht angehalten hätten, wäre das wahrscheinlich anders ausgegangen”, so Janik weiter. Als Retter sieht sich der Solinger also nicht. Doch er hofft, dass durch seine Aktion vielleicht noch ein paar mehr Menschen offener durchs Leben gehen und bereit sind, in schweren Situationen zu helfen.