Sonst droht VerstopfungStopp! Diese acht Dinge haben in der Toilette nichts verloren
Was darf und was darf nicht?
Eigentlich wissen wir, dass Feuchttücher nicht ins Klo gehören. Dennoch spült sie fast jeder mal den Abfluss hinunter. Das beweist ein neues Wahrzeichen in London: Mitten in der Themse ist eine Feuchttuch-Insel entstanden. Ganz schön eklig! Die Bilder und eine Anleitung, was in die Toilette darf und was nicht, gibt’s im Video.
Essensreste, feuchtes Toilettenpapier und Co.: Was darf in die Toilette – und was nicht?
Es sind nicht nur Feuchttücher, die in der Toilette nichts verloren haben. Auch andere Gegenstände, die vermeintlich harmlos fürs Abflusssystem sind, können große Probleme in der Kanalisation verursachen. Diese acht Gegenstände solltet ihr niemals ins Klo werfen!
1. Haare und Fingernägel
Wohin mit den Haaren aus Bürste oder Kamm? Bei vielen lautet die Devise: ab in die Toilette damit! Doch vor allem, wenn man längere Haare oder gar ganze Haarbüschel herunterspült, können sie sich im Rohr verfangen und mit der Zeit den Abfluss verstopfen. Also stattdessen: Längere Haare im Mülleimer entsorgen, kurze entweder mit einem Sieb im Waschbecken auffangen oder mit einem Küchentuch aufsammeln. Das gilt übrigens auch fürs Rasieren über Waschbecken, Duschtasse oder Badewanne.
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Auch Finger- und Fußnägel lassen sich nicht gut herunterspülen beziehungsweise abbauen und sind damit ein Fall für den Mülleimer.
2. Zahnseide und Wattestäbchen
Wattestäbchen mit Plastikanteil dürfen nicht mehr verkauft werden, aber der eine oder andere hatte vielleicht noch welche im Keller. Klar, dass die nicht ins Klo gehören. Sie sinken im WC zu Boden und können nicht gut abtransportiert werden – ein verstopftes Rohr droht. In Gewässern stellen solche Plastikteilchen eine große Gefahr für Tiere dar. Das Gleiche passiert aber leider auch mit ihren Nachfolgern aus Bambus oder Pappe. Also: Wattestäbchen immer in den Müll werfen! Die Watte plustert sich zudem bei Kontakt mit Wasser auf – wer oft Watte (-stäbchen) abspült, muss daher früher oder später mit verstopften Rohren rechnen.
Auch Zahnseide ist eine Gefahr für Rohre und Umwelt. Denn anders als der Name vermuten lässt, ist sie keineswegs aus einem Naturmaterial wie Seide gefertigt. Der Faden besteht aus Kunststofffasern wie Nylon, in der Regel mit einer Teflonbeschichtung. Das ist leider gar nicht abbaubar und auch nach zehn Jahren im Wasser noch genauso formstabil und reißfest wie am ersten Tag. Dazu können sich die langen Fäden im Rohr um andere Gegenstände wickeln oder festsetzen und Knäuel bilden, die das Rohr verstopfen. Auch eure Zahnseide gehört daher in den Restmüll.
3. Hygienartikel wie Tampons und Binden
Tampons, Slipeinlagen, Binden, Kondome – diese Dinge landen oft in der Toilette und sorgen für Rohrverstopfungen und Pumpenausfälle. Und zwar vermutlich gar nicht immer, weil Menschen nicht wissen, dass diese Hygieneartikel nicht in die Toilette gehören, sondern oft aus Scham.
Denn was tun, wenn man bei Freunden, im Restaurant, im Hotel oder auf der Arbeit im WC keinen Mülleimer vorfindet? Niemand spaziert gern mit einem Tampon in der Hand aus der Toilette. Ins Klo werfen ist aber auch keine Lösung! Dort verstopfen derartige Hygieneartikel nämlich auf Dauer die Leitungen und schaden zudem der Umwelt.
Besser: Den Abfall in etwas Klopapier oder ein altes Stück Papier aus der eigenen Tasche gewickelt unauffällig rausschmuggeln – in den Vorraum mit den Waschbecken oder in die Küche des Gastgebers. Alles immer noch besser, als Dinge ins Klo zu werfen. Und ein kleiner Hinweis an den Gastgeber macht vielleicht, dass er mit dem Aufstellen eines Kosmetikeimers dazu beiträgt, solche Umweltsünden zu verhindern.
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4. Taschentücher, Feuchttücher und Küchenpapier
Selbst Taschentücher und Küchenpapier dürfen nicht ins Klo geworfen werden. Laut Umweltbundesamt werden sie mit sogenannten Nassfestmitteln hergestellt, die im Wasser nur schwer abbaubar sind. Dazu bestehen sie aus festerem Material, das sich nicht wie Toilettenpapier bei der Berührung mit Wasser schnell auflöst, sondern zum Teil sogar eine Tour in der Waschmaschine übersteht.
Übrigens: Feuchtes Toilettenpapier heißt zwar so ähnlich wie herkömmliches Klopapier, ist aber vom Material her wie Abschmink- oder Babyfeuchttücher zusammengesetzt. Daher hat es im WC nichts zu suchen!
Im Video oben zeigen wir euch anhand eines eindrücklichen Experiments, wie sich feuchtes Toilettenpapier in euren Abflüssen verhält. Und wir erklären euch, warum selbst solches feuchtes Toilettenpapier problematisch ist, auf dem explizit steht, dass es in die Toilette geworfen werden darf.
5. Essensreste – egal ob fest oder flüssig
Wohin mit dem Rest Suppe, der nicht mehr gut ist? Viele nutzen die Toilette, weil ihnen der Abfluss breiter scheint als der im Waschbecken. So praktisch, wenn auch noch Würstchen oder Stücke in der Suppe schwimmen.
Aber Stopp! Essen gehört grundsätzlich nicht ins WC. Erstens wollen wir ja keine Ratten anlocken. Vor allem aber können sich die Fette aus den Nahrungsmitteln im Rohr festsetzen und auf Dauer Engstellen bilden. Wenn dann noch ein Tampon oder ein Feuchttuch mit Zahnseide vorbeikommt …
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Essensreste gehören in den Bio- oder den Restmüll und sollten nie über das Wasser entsorgt werden, rät das Umweltbundesamt. Suppen- beziehungsweise Ei-Reste oder Ähnliches am besten zusammen mit Materialien entsorgen, die Wasser aufnehmen können – zum Beispiel mit gebrauchter Küchenrolle oder einer Windel.
6. Medikamente
Einige Menschen spülen nicht mehr benötigte Arzneimittel im Klo runter, weil sie Angst haben, dass ihre Kinder sich die bunten Pillen oder Säfte aus dem Müll holen. Auch wenn sich die Tabletten in der Toilette auflösen, gelangen die Wirkstoffe von Schmerzmitteln oder Antibiotika ins Abwasser und können so zur Belastung für die Umwelt werden. „Das in der Kläranlage gereinigte Wasser kann noch Medikamentenreste enthalten, die mit dem Kläranlagenablauf in die Gewässer gelangen“, warnt das Umweltbundesamt. Schlecht für die Natur, insbesondere für die Tierwelt.
HIER erklären wir euch, wie ihr Reste von Medikamenten richtig entsorgt.
7. Nagellacke und andere Chemikalien
Nicht nur Nagellack, Nagellackentferner, Farben, Lacke oder Schädlingsbekämpfungsmittel enthalten Giftstoffe, die nicht ins Grundwasser gelangen sollten. Auch konventionelle Putzmittel sind schädlich und sollten deshalb nicht in die Toilette gekippt werden.
Greift am besten zu Bio-Produkten mit einem Umweltsiegel, die aus natürlichen Stoffen hergestellt sind. Eingetrocknete Farb- und Lackreste können im Hausmüll entsorgt werden, flüssige Farb- und Lackreste hingegen gehören in den Sondermüll. In der Regel können diese Stoffe auf örtlichen Wertstoffhöfen oder im Schadstoffmobil abgegeben werden.
8. Katzen- oder Kleintierstreu
Der Gedanke, die Ausscheidungen von Haustieren wie unsere eigenen über die Toilette zu entsorgen, ist verständlich. Sobald aber herkömmliches Katzen- oder Kleintierstreu im Spiel ist, solltet ihr das auf gar keinen Fall machen. Denn die Einstreu-Mittel verklumpen, wenn sie mit Flüssigkeit in Berührung kommen. Auch kleine Mengen können aufquellen und eure Rohre verstopfen.
Mittlerweile gibt es allerdings spezielles Streu, das man im Klo herunterspülen kann. (jos/mzi/vho)