Heftige Greenpeace-Forderung! Deshalb könnte Fleisch vielleicht noch teurer werden

Einbrecher stahlen Fleischwaren im Wert von rund 200 Euro aus einem Geschäft. (Symbolbild)
Laut Bundesinformationszentrum Landwirtschaft konsumiert ein Deutscher über 50 Kilogramm Fleisch pro Jahr.
Jan Woitas/dpa

Fleisch macht uns krank – und den Staat bankrott.
Das ist zumindest das Ergebnis einer jetzt veröffentlichten Studie im Auftrag von Greenpeace. Der Bund zahle jährlich 37 Milliarden Euro für unseren Fleischkonsum. Und damit sind nicht etwa Finanzspritzen für die Landwirte gemeint, sondern die Kosten für Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes und Zahnprobleme, unter denen viele Menschen leiden.

Greenpeace will Preise erhöhen

Allein die Kosten durch Umwelt- und Klimaschäden belaufen sich laut Studie auf insgesamt 21 Milliarden Euro. Etwa durch Treibhausgasemissionen aus der Tierhaltung oder die Luftbelastung mit Feinstaub und Schadstoffen.

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Doch viel erschreckender sind die Gesundheitskosten von 16 Milliarden Euro, die für den Staat entstehen sollen. „Durch den übermäßigen Konsum von rotem Fleisch, Schinken und Wurst, der die Risiken für Herz- und Kreislauferkrankungen, Krebs und Typ-2-Diabetes erhöht”, heißt es. Das Gleiche soll für einen zu hohen Zuckerkonsum gelten. Greenpeace will das stoppen!

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Fleischindustrie ist wichtiger Wirtschaftszweig

Greenpeace stört sich daran, dass die entstehenden Kosten nicht von den Fleischessern selbst bezahlt werden, sondern von Wirtschaft, Sozialversicherung und Steuerzahlern. Die Umweltschutzorganisation findet die Preise für Fleisch zu niedrig. „Dazu müssen Supermärkte ihre Kund:innen besser informieren und ihnen gesunde, ökologisch erzeugte Produkte anbieten, statt sie mit Werbung für Billigfleisch zum Überkonsum zu verführen“, sagt Matthias Lambrecht, Volkswirt und Landwirtschaftsexperte von Greenpeace.

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Die Bundesregierung sollte klimafreundliche Lebensmittel zum Beispiel von der Mehrwertsteuer befreien und umweltschädlich erzeugte Lebensmittel weniger fördern. Laut Greenpeace investiert der Staat gut 6 Milliarden Euro pro Jahr in die Landwirtschaft, weitere 5 Milliarden Euro in die Fleisch- und Milchproduktion.

Der Bürgerladen in Höringen wird vom rheinland-pfälzischen Innenministerium bei der Ergänzung des Angebots um Automaten unterstützt.
In Deutschland gibt es etwa 1.450 Betriebe in der Schlachterei- und Fleischverarbeitung, so das Statistische Bundesamt.
Ira Schaible/dpa

Der Grund dafür: Die Fleischindustrie ist ein wichtiger Wirtschaftszweig. Laut dem Statistischen Bundesamt erwirtschaften die jeweiligen Unternehmen in Deutschland jährlich einen Umsatz von über 40 Milliarden Euro. Für Greenpeace reicht das nicht aus. Die Organisation will den Fleischkonsum auf etwa ein Drittel bis Viertel der aktuellen Menge senken. Sicherlich gut für die Umwelt, schlecht für den Geldbeutel eines jeden Fleischliebhabers.