Cottontail Papillomavirus lässt Hasen mutierenTentakel-Kaninchen breiten sich in den USA aus – nicht anfassen!

Häschen, wie aus einem Horrorfilm!
In den USA werden immer mehr wildlebende Hasen und Kaninchen gesichtet, denen „Tentakeln” aus dem Gesicht wachsen. Dahinter steckt das bisher eher seltene Cottontail Papillomavirus (auch: Shope Papillomavirus), das sich nun offenbar ausbreitet. Doch wie gefährlich ist das Virus für andere Tiere und gibt es die Krankheit auch in Deutschland?

Cottontail Papillomavirus entstellt wilde Baumwollschwanzkaninchen

„Mutanten“, „Frankenstein-Kaninchen“, „Medusa-Hasen“: Die Häschen und Kaninchen, die mit dem Shope Papillomavirus (SPV) infiziert sind, werden im Internet mit den wohl gruseligsten Gestalten unserer Fantasie verglichen. Kein Wunder! Die tentakelartigen Auswüchse in den Gesichtern der Tiere sehen wirklich zum Fürchten aus. Betroffen vom Cottontail Papillomavirus sind dabei speziell die wilden Baumwollschwanzkaninchen.

Im US-Bundesstaat Colorado werden aktuell immer mehr von den Tentakel-Hasen gesichtet, wie unter anderem CNN und die New York Post berichten. Die Umweltbehörde Colorado Parks and Wildlife (CPW) warnt deshalb jetzt, die Tiere unter keinen Umständen anzufassen – und das nicht nur, weil es wilde Tiere sind.

Denn auch wenn das Cottontail Papillomavirus (CRPV) für den Menschen ungefährlich ist und auch nicht auf andere Haustiere wie Hunde und Katzen überspringen kann, können sich domestizierte Hasen und Kaninchen durchaus anstecken.

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„Typischerweise werden die Hasen in den warmen Sommermonaten infiziert, wenn sie von Insekten, Flöhen und Zecke gebissen werden“, erklärt eine Sprecherin des CPW im Magazin Coloradoan. Das Virus führt dann zu einer Zellmutation im Hasen – die sich als gutartige Tumore auf dem Kopf und im Gesicht der Tiere bilden und wie besagte Tentakeln wachsen.

Wie gefährlich ist das Cottontail Papillomavirus für die Kaninchen?

Das Kuriose: Das Virus per se ist zumindest bei wilden Hasen nicht direkt tödlich. Wie die Sprecherin erklärt, brauche es Jahre, bis die Tentakel den Hasen behindern. Meist sterben die Tiere, wenn die Tumore über oder aus dem Mund wachsen und die Häschen nicht mehr fressen können. Oder anders gesagt: Ein wilder Hase mit CRPV stirbt noch eher an einem Vogelangriff als an dem Virus.

Bei den Hasen und Kaninchen, die als Haus- oder Stalltiere gehalten werden, sieht es wiederum anders aus. Wie eine Studie aus 2020 belegt, bekommen die zwar auch die Tentakel-Tumore. Doch viel häufiger führt Cottontail Papillomavirus zu schwarzem Hautkrebs den Tieren. Und der führt bei Hasen sehr schnell zum Tod.

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Müssen sich Hasenhalter in Deutschand sorgen?

Hasenhalter in Deutschland müssen sich aktuell jedoch noch nicht sorgen. CRPV gibt es zwar auch hierzulande und überhaupt in ganz Europa, aber nur punktuell. Die Hasenpest ist hier viel gefährlicher. Die meisten infizierten Tiere weltweit tummeln sich in Colorado, wo die vergangenen Wochen immer mehr infizierte Häschen aufgetaucht sind.

Noch gibt es zwar keine Zahlen, wie viel mehr Tiere krank sind im Vergleich zu 2024, doch Experten erklären unter anderem bei der Daily Mail, dass sich das Virus ausbreite. Die Mutanten-Häschen werden in Colorado demnächst also häufiger zu bestaunen sein.