Hasenpest-Fälle in Deutschland nehmen zuDie Tierseuche ist auch für Menschen gefährlich

Für Hasen endet die Hasenpest in der Regel tödlich, aber auch Menschen können sich damit infizieren - Vorsicht beim Umgang mit Wildtieren ist geboten. (Archivfoto)
Für Hasen endet die Hasenpest in der Regel tödlich, aber auch Menschen können sich damit infizieren (Archivbild).
Boris Roessler/dpa

Auch Menschen können sich infizieren!
Immer häufiger kommt es zu Krankheitsfällen. Die Tularämie – auch Hasenpest genannt – habe das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit seit Jahresanfang bei 22 Tieren festgestellt, erklärt eine Sprecherin. Und auch Menschen sind gefährdet: Erste Symptome ähneln oft einer Grippe mit hohem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, geschwollenen Lymphknoten oder Magen-Darmbeschwerden.

„Verstärktes Aufkommen” der Hasenpest seit Januar

Im Durchschnitt der vergangenen Jahre sei die Krankheit bei etwa zehn Feldhasen pro Jahr bekanntgeworden. „Wir haben also seit Januar ein verstärktes Aufkommen”, sagte die Sprecherin.

Doch die Dunkelziffer dürfte viel höher sein. Denn dem Landesamt zufolge lässt der tatsächliche Anteil infizierter Hasen an der Population nicht angeben. Untersucht werden oftmals nur krank erlegte Tiere oder Fallwild.

Tierseuche wird von Bakterien übertragen

Die Hasenpest ist eine hochansteckende Krankheit, die von Bakterien hervorgerufen wird. In Nordeuropa sei eine Unterart des Bakteriums verbreitet, die einen zumeist milderen Krankheitsverlauf verursache, hieß es.

Trotz der eher geringen Verbreitung in Niedersachsen gebe es für Jäger ein gewisses Infektionsrisiko. Daher sollten hygienische Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit Wild beachtet werden. Empfohlen wird das Tragen von Einmalhandschuhen und FFP2-Atemmasken.

Lese-Tipp: Infektion mit Hasenpest - Frau aus dem Münsterland litt unter seltener Krankheit

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Hasenpest in Deutschland: Wild vor dem Verzehr immer gut erhitzen

Wildbret sollte vor dem Verzehr immer ausreichend erhitzt werden. Privatpersonen, die ein verendetes Kaninchen oder einen Hasen finden, oder auf ein Tier ohne Fluchtverhalten stoßen, sollten den zuständigen Jäger oder die Polizei verständigen, die Tiere aber nicht anfassen, rät das Landesamt.

Erste Symptome beim Menschen ähneln oft einer Grippe mit hohem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, geschwollenen Lymphknoten oder Magen-Darmbeschwerden. Wenn die Krankheit über kleine Wunden in die Haut eindringt, können sich schlecht heilende Geschwüre bilden.

Auch Hunde können sich mit Tularämie infizieren

Sollten nach einem Kontakt mit verdächtigen Tieren solche Symptome auftreten, sollte ein Arzt oder Ärztin aufgesucht werden. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist bislang nicht bekannt.

Auch Hunde können sich unter Umständen infizieren und erkranken, und damit auch Menschen anstecken. Das kommt laut dem Landesamt aber eher selten vor. Bei Hasen verläuft die Krankheit in der Regel akut und führt innerhalb weniger Tage zum Tod. (dpa/bst)