Fälle der Wildtierkrankheit steigenImmer mehr Menschen mit Hasenpest infiziert! Auf diese Symptome solltet ihr achten

Im Landkreis Reulingen gibt es in diesem Jahr mehrere Fälle von Hasenpest. (Symbolfoto).
Im Landkreis Reulingen zum Beispiel gab es in diesem Jahr mehrere Fälle von Hasenpest. (Symbolfoto)
Patrick Pleul/dpa

Was hat das zu bedeuten!?
In Deutschland infizieren sich immer wieder Menschen mit der Tularämie. So wird die Hasenpest im Volksmund genannt. In Baden-Württemberg und Bayern beispielsweise steigen die Zahlen der Wildtierkrankheit seit Jahren.

Fälle verdoppelt, Erreger kann etliche Arten infizieren – was ihr über die Hasenpest wissen müsst

Die Tularämie, auch Hasenpest oder Nagerpest genannt, ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien verursacht wird. Diese können über Wochen oder Monate in der Umwelt überleben. Tularämie kommt demnach überwiegend bei Feldhasen vor, kann aber auch auf andere Tiere oder Menschen übertragen werden.

Dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge handelt es sich beim Hasenpest-Erreger um einen Erreger mit extrem breitem Wirtsspektrum. Dieser kann vor allem verschiedene Nagetiere wie Mäuse, Wühlmäuse und Ratten sowie hasenartige Tiere wie Feldhase und Kaninchen, aber auch Wildwiederkäuer, Fleischfresser und sogar Vögel infizieren. In Mitteleuropa gelte jedoch der Feldhase als Hauptquelle der Übertragung der Tularämie auf den Menschen.

In Baden-Württemberg haben sich in diesem Jahr bislang 46 Menschen mit dem Hasenpest-Erreger infiziert. Das sind nach Auskunft des Gesundheitsministeriums in Stuttgart fast doppelt so viele Fälle (Stand 5. Dezember 2024) wie im Jahr 2023. Damals waren nur 24 Menschen betroffen.

Im Jahr 2020 gab es elf Fälle, im Jahr 2021 insgesamt 35 Fälle, die auf 25 im Jahr darauf zurückgingen. Seit 2020 verlief die Infektion bei vier Menschen tödlich. In diesem Jahr gibt es nach Auskunft des Gesundheitsministeriums noch keine Toten.

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Wie kommt eine Infektion beim Menschen zustande?

Menschen könnten sich durch den Hautkontakt mit infizierten Tieren oder ihren Kadavern anstecken. Außerdem sei eine Infektion über kontaminiertes Trinkwasser oder bei der Zubereitung und dem Verzehr von erregerhaltigem, nicht ausreichend durchgegartem Fleisch möglich.

Auch das Einatmen von erregerhaltigem Staub könne eine Infektion verursachen, zum Beispiel Stäube von Exkrementen infizierter Tiere. Ein weiterer Übertragungsweg sei der Biss oder Stich eines blutsaugenden Vektors, etwa Zecken.

Laut RKI ist eine Übertragung von Mensch zu Mensch durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten, zum Beispiel mit Blut, möglich. Ein Impfstoff ist in Deutschland nicht zugelassen. Ein bis vor Kurzem in den USA für Laborpersonal eingesetzter Impfstoff wird dort wegen begrenzter Wirksamkeit und möglicher Nebenwirkungen nicht mehr verwendet.

Hasenpest: Auf diese Symptome solltet ihr achten!

Typische Symptome sind demnach zunächst unspezifische grippale Beschwerden wie:

  • Fieber

  • Schüttelfrost

  • Kopf- und Gliederschmerzen.

Später kommen spezifischere Symptome wie ein Geschwür an der Eintrittsstelle und eine ausgeprägte Lymphknotenschwellung hinzu. Bei Aufnahme des Erregers über die Atemwege kann es außerdem zu einer Lungenentzündung kommen. Unbehandelt kann die Erkrankung in seltenen Fällen tödlich verlaufen.

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Warum beobachten wir immer mehr Fälle von Hasenpest?

Die Zahl der diagnostizierten und gemeldeten Tularämie-Fälle beim Menschen sei in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, heißt es vom Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin. Die Gründe dafür seien nicht genau bekannt. In diesem Jahr wurden nach RKI-Daten bundesweit bereits mehr als 180 Nachweise (Stand 27. November) bei Menschen erfasst, die meisten in Bayern (63) und Baden-Württemberg (46). (dpa/vdü)