Über 400 Infektionen im KongoNach Todesfällen durch „Krankheit X“! Herr Streeck, besteht auch eine Gefahr für uns?

Kann die „Krankheit X“ auch in Deutschland zur Gefahr werden?
Im Kongo infizieren sich immer mehr Menschen mit der noch unbekannten „Krankheit X“. Die WHO spekuliert, dass die Erkrankung auf bereits bekannten Krankheiten wie Malaria basiert. Doch was bedeutet das für Deutschland?
„Krankheit X” ist und bleibt ein Mysterium
Seit Wochen wirft die „Krankheit X“ bei Experten weltweit große Fragenzeichen auf. Denn bis auf die Tatsachen, dass die neue Krankheit in der Demokratischen Republik Kongo ausgebrochen ist und mittlerweile mehr als 400 Personen infiziert sind, ist nicht viel über sie bekannt. 31 Menschen sollen bisher an der Krankheit gestorben sein.
Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO könne sie jedoch auf andere Krankheiten wie die Grippe, Malaria oder Corona zurückzuführen sein. „Wir sagen in der Medizin so schön ‚Was häufig ist, ist häufig, was selten ist, ist selten‘“, erklärt Virologe Prof. Dr. Hendrik Streeck im RTL-Gespräch. „Man rechnet also jetzt erst einmal damit, dass es eine Grippe sein kann oder dass es Malaria ist.“ Solange man den Erreger jedoch nicht nachgewiesen habe, werde die Krankheit eben „Krankheit X“ genannt – wie bei einem Platzhalter.
Welche Gefahren birgt „Krankheit X” für Deutschland?
Deshalb könne man laut Streeck auch nur darüber spekulieren, ob „X“ irgendeine Relevanz für Deutschland habe. „Nehmen wir an, es ist Malaria. Das ist eine schwere Erkrankung, aber die Malaria würde nicht nach Deutschland kommen.“ Sei wiederum die Grippe Ursache von „Krankheit X“ könne es auch in Deutschland zu ähnlichen Erkrankungswellen wie im Kongo kommen.
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„Aber man muss dazu sagen, dass die, die im Moment betroffen sind, sind unterernährte, immungeschwächte Menschen“, ruft der Virologe in Erinnerung. „Das sind Menschen, die leicht krank werden können.“
Wie lange es dauert, diesen Erreger, also die Ursache von „Krankheit X“ nachzuweisen, kann Streeck nicht sagen. Aktuell werden alle bekannten Erreger getestet, es könne sich aber auch wirklich um einen neuen Erreger handeln, dann dauere das Prozedere etwas länger. Streecks Vermutung: „Ich rechne damit, dass es in den nächsten Tagen eine Antwort darauf geben wird. Aber versprechen kann ich das natürlich nicht.“
Die Fragen bleiben also erst einmal bestehen, aber wer weiß: Vielleicht findet man doch schneller als gedacht eine Antwort auf sie. (jbü)