Fieber, Schüttelfrost, GelenkschmerzenInfektion mit Hasenpest - Frau aus dem Münsterland litt unter seltener Krankheit
Ein Spaziergang in der Natur mit fatalen Folgen: Eine Hobbyjägerin aus dem Münsterland infizierte sich mit der Hasenpest – einer seltenen, aber ernstzunehmenden bakteriellen Krankheit. Lange wusste die 52-Jährige nicht, was sie hat, bis ein Labor den entscheidenden Befund lieferte.
Unterschätzte Krankheit: Was ist die Hasenpest?
Fieber, Schüttelfrost und Gelenkschmerzen waren die ersten Symptome, die Gabi Mackenberg bemerkte. Doch die Beschwerden wurden immer schlimmer, bis sie sich kaum noch bewegen konnte. „Ich war total zerschlagen“, erzählt sie. Der Auslöser: ein infizierter Hasenkadaver, den sie unbedarft angefasst hatte. Die Hasenpest – auch Tularämie genannt – wird durch Bakterien ausgelöst und führt bei Feldhasen meist innerhalb weniger Tage zum Tod. Beim Menschen ist die Krankheit selten, doch die Zahlen steigen: 2024 wurden deutschlandweit bereits 178 Fälle gemeldet – achtmal mehr als vor zehn Jahren.
Gefährdung für Mensch und Tier
Die Infektion erfolgt meist über den direkten Kontakt mit einem erkrankten Tier. Auch Hunde können sich anstecken und die Krankheit in seltenen Fällen an den Menschen weitergeben, warnt Andreas Witte vom Veterinäramt Warendorf. Bei Vierbeinern verlaufen die Symptome jedoch oft milder. Um Jäger zu schützen, gelten in Risikogebieten strenge Hygieneregeln. Handschuhe sind Pflicht, und verdächtige Tiere müssen gemeldet und untersucht werden. „Gesunde Tiere dürfen nicht gejagt werden, damit sie Antikörper gegen die Seuche entwickeln können“, erklärt Gregor Klar vom Landesjagdverband NRW.
Wachsamkeit schützt Leben
Gabi Mackenberg geht inzwischen bewusster mit ihrer Leidenschaft als Jägerin um. Beim Spaziergang findet sie regelmäßig tote Hasen, die wahrscheinlich an der Hasenpest verendet sind. Die gehen weiter zur Untersuchungsstelle. Spaziergänger und Jäger sollten vorsichtig sein: Symptome wie langanhaltendes Fieber und Gliederschmerzen sollten ernst genommen werden. Die gute Nachricht: Mit Antibiotika lässt sich die Hasenpest effektiv behandeln, und eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist ausgeschlossen. Wer die Krankheit übersteht, ist immun.