„Gesundheitliche Beeinträchtigung nicht mehr ausgeschlossen”

Nach RTL-Recherchen! Ministerien bestätigen gefährliche Weichmacher in Kindersonnencreme

von Mirijam Pekeler und Anna Kriller

Jetzt schreiten die Behörden ein!
Ein Jahr nach der Recherche des RTL-Magazins Extra hat sich am Weichmacher-Gehalt in Kindersonnencreme offenbar nichts verändert. Nun drängen die Behörden die Hersteller dazu, die umstrittenen Zusätze in ihren Produkten deutlich zu verringern – zunächst auf freiwilliger Basis.

Weichmacher gilt als fortpflanzungsschädigend

Konkret geht es um den Weichmacher Di-n-hexylphtalat (DnHexP) – ein Stoff, der in der Kritik steht, weil er in das Hormonsystem eingreift und als fortpflanzungsschädigend gilt. Seit 2013 wird er als besonders besorgniserregender Stoff gelistet und ist seit 2023 zulassungspflichtig, also meist verboten. Bei einer Untersuchung des Umweltbundesamts tauchten jedoch besorgniserregend hohe Mengen eines Abbauprodukts in Urinproben vieler Kinder auf. Vorausgegangen war eine Recherche des RTL-Magazins Extra.

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Im Video: Weichmacher-Skandal! Giftiger Stoff in Sonnencreme gefunden

Auch die Untersuchung von Öko-Test bestätigte diese Ergebnisse. Insgesamt sieben Mal sind die Tester auf Rückstände des verbotenen Weichmachers gestoßen – darunter auch DnHexP. Nun bestätigt auch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW den Zusammenhang zwischen den in den Urinproben gefundenen Stoffen und Kindersonnenschutzmitteln.

Weil die Kinder teils so massiv belastet seien, dass „eine gesundheitliche Beeinträchtigung nicht mehr mit ausreichender Sicherheit ausgeschlossen werden” könne, werde nun der Druck auf die Industrie erhöht, heißt es seitens der Ministerien. Inzwischen seien auch Behörden auf Bundesebene und in der EU in der Sache aktiv geworden. Alle Hintergründe und die Ergebnisse der Extra-Recherchen seht ihr in unseren Videos oben. (mit dpa)