Drohen jetzt Proteste?Bauern toben! Discounter verramschen Butter für 99 Cent

Bauern stinksauer auf Discounter: „Preiskrieg” um die Butter

Die Butterpreise fallen, und bei Deutschlands Bauern wachsen die Sorgen. Am Wochenende haben die Discounter den Preis für 250 Gramm Deutsche Markenbutter erneut gesenkt: auf nur noch 99 Cent. Innerhalb eines Jahres hat sich der Preis damit mehr als halbiert.
Der Bauernverband spricht bei Bild von einem „Preiskrieg“, der im deutschen Einzelhandel tobe. „Lidl will Aldi die Lichter ausknipsen – auf dem Rücken der Bauern“, schimpft Karsten Schmal, Vizepräsident und Milchpräsident des Deutschen Bauernverbandes. „Ein Durchreichen dieser Dumpingpreise werden die deutschen Milchbauern nicht akzeptieren. Wer die Butter für 99 Cent verramscht, entwertet hochwertige, heimische Lebensmittel.“

Nach Informationen der Bild verzichten Lidl und Aldi bei der 99-Cent-Butter teilweise auf ihre übliche Gewinnspanne. Der Preis soll vor allem Kunden in die Märkte locken. Besonders in der Vorweihnachtszeit gilt Butter als Magnet. Wer Butter kauft, macht oft auch den restlichen Einkaufswagen voll.

Die Sorge der Landwirte ist groß, denn für die Produktion eines Päckchens Butter sind rund fünf Kilogramm Rohmilch nötig. Bauern bekommen aktuell im Schnitt 50 Cent pro Liter. Damit müsste eine Packung Butter mindestens 2,50 Euro kosten, damit die Produktion sich rechnet. Für die Bauern heißt das: Ihr Rohstoff verliert an Wert, während die Discounter mit aggressiven Preisen um Marktanteile kämpfen.

Der Bauernverband stellt klar, dass akute Proteste derzeit nicht geplant sind. Doch die Warnung ist deutlich: Sollte sich die Lage für die Betriebe nicht verbessern, könne es wieder zu Szenen wie im Jahr 2020 kommen. Damals blockierten hunderte Traktoren die Zentrallager großer Discounter. (rsa/ dpa)

Verwendete Quellen: dpa, Bild