50 zerstörte Autos durch Lkw-Chaosfahrt auf der A46 und A1! „Alle rasiert” – so erleben Augenzeugen den Horror auf der Autobahn
Sie entgingen knapp dem Tod!
Ein 30-jähriger Lkw-Fahrer mit polnischem Kennzeichen rast am Samstag rund 60 Kilometer auf der A46 und A1 durch Nordrhein-Westfalen, rammt dutzende Fahrzeuge und bringt die Polizei an ihre Grenzen. Augenzeugen berichten im Gespräch mit RTL von apokalyptischen Szenen. Die Bilanz: 50 beschädigte Autos und 19 Verletzte – dass bei der Schreckensfahrt kein Mensch stirbt, grenzt an ein Wunder.
Irrfahrt auf der A1: Lkw-Fahrer hinterlässt Schneise der Verwüstung

Morten Hämmerle (18) und seine Freunde sind am Samstag auf der A46 auf dem Rückweg vom Zweitligaspiel 1. FC Köln gegen Hannover 96.. „Wir waren auf der linken Spur, sind ganz normal links gefahren, dann hat uns einer ganz schnell von rechts überholt, dachten wir: ‘Okay, was ist das?’” Plötzlich wird der Wagen der fünf Freunde gerammt. „Dann kam auf einmal der Lkw. Der kam ganz dicht zu uns ran, hat unsere Seite gestreift. Unsere Tür, unser Spiegel ist kaputt.”

Rückblick: In Neuss fällt der Lkw das erste Mal durch Schlangenlinien auf. Dann wechselt er die Autobahn, fährt weiter über die A1. 60 Kilometer später rast er in den Gegenverkehr und kommt so auf der A1 bei Hagen zum Stillstand. 19 Menschen werden verletzt – ein Mensch schwebte in Lebensgefahr. Immerhin: Nach RTL-Informationen ist die Person über den Berg und nun außer Lebensgefahr.
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„Irgendwas mit dem Lkw stimmt nicht”

„Wir sind von Mönchengladbach aus losgefahren, da waren wir auf der A46 bei Wuppertal”, erinnert sich ein weiterer Augenzeuge. „Dann kam ein Polizeiauto raus, natürlich sofort. Und ich habe dann gemerkt, dass die Polizei ihn gar nicht überholt hat. Ich habe den Jungs auch sofort gesagt, irgendwas mit dem Lkw stimmt nicht. Und danach hat er natürlich alle rasiert.”
Sein Begleiter ergänzt: „Der hat alle Autos mitgenommen. Einfach nur geradeaus. Egal, was vor ihm ist, hat er einfach gerammt.”
Ein weiterer Augenzeuge schildert dem WDR: „Vor und hinter und haben sich überall die Autos gedreht.” Völlig ungebremst habe der Lkw-Fahrer „alles kurz und klein gefahren”.
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Polizei ist chancenlos
Vorher hat die Polizei kaum eine Chance, den 40 Tonner zu stoppen. Marcel Fiebig von der Polizei Düsseldorf erklärt: „Da nützt es auch nichts, einen Streifenwagen beispielsweise querzustellen oder so was. Dieser Streifenwagen, der wäre weggefegt worden wie ein Blatt Papier.”
Die Polizei rät Unbeteiligten in so einer Situation unbedingt davon ab, selbst einzugreifen. Verkehrsexperte Dieter Schäfer empfiehlt: „Zunächst den Hinweisen im Verkehrsfunk folgen. Autobahn verlassen oder auf einen Parkplatz fahren.”
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Alkohol und Psychopharmaka – Lkw-Fahrer nach Chaosfahrt in Psychiatrie

Der Fahrer, der laut ersten Informationen 0,8 Promille Alkohol im Blut hatte, leistet bei seiner Festnahme keinen Widerstand. Im Lkw werden später Psychopharmaka gefunden – angeblich hatte er die Medikamente jedoch abgesetzt. Fiebig von der Polizei Düsseldorf: „Momentan ist er vorübergehend in einer psychiatrischen Klinik untergebracht.” Ein Ermittlungsverfahren wegen „gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr” wurde eingeleitet.
Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) trifft es in der Rheinischen Post auf den Punkt: „Diese wahnsinnige Chaosfahrt hätte in einer Katastrophe enden können. Ich glaube, wir können von Glück reden, dass wir keine Toten zu beklagen haben.”(mit dpa)