Vergewaltigt, erpresst und betäubtWiener Jugendbande misshandelte Lehrerin (28) – Gericht fällt Urteil

Der Fall schockierte weltweit.
Über Monate sollen sieben Teenager eine Lehrerin (28) in Wien misshandelt, sie vergewaltigt und sogar ihre Wohnung in Brand gesetzt haben. Angeblich setzte die Gruppe die 28-Jährige mit einem Video, das sie mit einem ehemaligen Schüler beim Sex zeigte, unter Druck. Jetzt ist ein Urteil gefallen.
Jugendbande aus Wien misshandelt Lehrerin (28)
Im Prozess um eine missbrauchte, erpresste und bestohlene Lehrerin in Österreich sind sechs Jugendliche verurteilt worden. Die Richterin am Landesgericht Wien verkündete Gefängnisstrafen von dreieinhalb und drei Jahren für zwei Hauptangeklagte. Über die anderen Angeklagten wurden kürzere Haftstrafen verhängt – teilweise als Bewährungsstrafen.
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Irre: Reue zeigt nur ein einziger Angeklagter! Nur der siebte Angeklagte zeigte Empathie: „Es tut mir leid, was passiert ist”, sagte er. Es handelte sich um jenen Teenager, mit dem die Lehrerin voriges Jahr ein einvernehmliches Verhältnis hatte. Danach lernte die Frau die Freunde des damals 16-Jährigen kennen. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sie danach von einzelnen Mitgliedern der Gruppe vergewaltigt, sexuell genötigt und unter Drogeneinfluss in wehrlosem Zustand missbraucht wurde.
Es handle sich um „wirklich schwerste Kriminalität“, sagte die Staatsanwältin in ihrem Schlussplädoyer. Die Anklageschrift lese sich „wie ein Drehbuch“, meinte sie. Die Lehrerin habe zwar Fehlentscheidungen eingeräumt, „die nicht immer gesellschaftlichen Vorstellungen entsprechen”, doch angeklagt seien die Jugendlichen, sagte die Anklägerin.
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Jugendbande erpresst Lehrerin mit „expliziten” Aufnahmem
Die Lehrerin sei auch mit Aufnahmen unter Druck gesetzt worden, auf denen sie bei sexuellen Handlungen und beim Drogenkonsum zu sehen gewesen sei, sagt die Richterin. So hätten die Jugendlichen der Frau Geld für Drogen, Tabak, Essen, Getränke und Taxifahrten abgepresst.
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Einige der Angeklagten wurden auch für Brandstiftung, Einbruch und Diebstahl verurteilt. Als die Lehrerin im vergangenen Januar im Urlaub war, hatten die Teenager Feuer in ihrer Wohnung gelegt und Wertgegenstände gestohlen.
Das Gericht folgte weitgehend den Aussagen der Lehrerin, die von der Richterin als absolut glaubwürdig bezeichnet wurden. Die Jugendlichen bekannten sich zwar zur Brandstiftung und zu den Eigentumsdelikten. Sie stritten jedoch Missbrauch und Erpressung ab und sprachen von einvernehmlichen sexuellen Handlungen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (tli)
Verwendete Quellen: dpa