Brandsatz mit gleicher MachartWeiterer Brandanschlag auf Bahnstrecke in NRW
Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen!
Auf die wichtige Nord-Süd-Strecke der Deutschen Bahn ist in Düsseldorf ein weiterer Brandanschlag verübt worden. Der Brandsatz habe die gleiche Machart wie der am Donnerstag (31. Juli) entdeckte, wurde vermutlich zeitgleich gezündet.
Beide Anschläge wurden wohl gleichzeitig verübt
Die Polizei geht von Sabotage aus. Der Staatsschutz ermittelt. Auf der linken Plattform Indymedia war ein Bekennerschreiben veröffentlicht worden. Ein Kommando Angry Birds reklamiert darin die Taten für sich. Die Echtheit werde weiterhin geprüft, sagte ein Polizeisprecher. Die Strecke Duisburg-Düsseldorf ist mit mehr als 620 Zügen täglich, Güterzüge nicht mitgezählt, eine der meistbefahrenen Bahn-Verbindungen in Deutschland.
Lese-Tipp: Zentrale Bahnstrecke in NRW wohl ganztägig gesperrt
Das den Ermittlern zufolge vorsätzlich gelegte Feuer hatte die Strecke am Donnerstag lahmgelegt. Es kommt zu erheblichen Beeinträchtigungen auch des Fernverkehrs. Wie ein dpa-Reporter am Tatort erfuhr, hatten Unbekannte am Donnerstag eine Zündvorrichtung in einem Kabeltunnel platziert. Ein Lokführer habe Qualm aus dem Kabeltunnel quellen gesehen und Alarm geschlagen.
Der zweite Brandschaden sei bei einer Begehung der Strecke am Freitag rund zwei Kilometer entfernt entdeckt worden. „Wir gehen davon aus, dass beide Anschläge gleichzeitig verübt wurden“, sagte ein Polizeisprecher. Es lägen keine Erkenntnisse über weitere Taten in den letzten Wochen vor. In dem Bekennerschreiben heißt es, man habe mehrere Anschläge im Großraum Düsseldorf begangen.
Video-Tipp: Wie kam es zum tödlichen Bahnunfall in Bad Zwischenahn?
Bahn richtet Ausweichmöglichkeiten ein
Die Bahn hatte einen Bus-Pendelverkehr eingerichtet und leitet den Fernverkehr über Dortmund und Wuppertal um. Zudem unterbrach man Bauarbeiten an einer parallel verlaufenden Güterstrecke in Duisburg-Wedau kurzfristig, um über diese Strecke einen Teil des Verkehrs abwickeln zu können. An den Hauptbahnhöfen in Duisburg und Düsseldorf strandeten dennoch viele Reisende. Es kam zu zahlreichen Zugausfällen und Verspätungen.
Lese-Tipp: „Störung verursacht“ – Bekennerschreiben nach Bahn-Sabotage aufgetaucht
Die beschädigten Kabel sorgten für Störungen im Nah- und Fernverkehr. Betroffen seien die ICE-Linien nach Berlin und Frankfurt am Main ebenso wie die Verbindungen in Richtung Norddeutschland, Süddeutschland und in die Niederlande, teilte die Bahn mit. Im Nahverkehr sind die S-Bahn-Linie S1 sowie mehrere Regionallinien betroffen, wie das Portal zuginfo.nrw meldet. Der gesamte Bereich um Duisburg-Großenbaum im Süden der Ruhrgebietsstadt sei nicht befahrbar.
Die Regionalzüge RE1, RE5, RE6 und RE19 werden deshalb umgeleitet. Die S1 sowie der RE2, RE3 und RE11 beginnen und enden vorzeitig, die Halte zwischen Düsseldorf und Duisburg entfallen. Das betrifft auch die Anreise zum Düsseldorfer Flughafen, der zwischen den beiden Hauptbahnhöfen liegt. (fkl/dpa)