Tod in Bad Oeynhausen
Philippos bei Abiball totgeprügelt! Zwei Angeklagte kommen mit Ermahnung davon

Das Verfahren wurde eingestellt!
Philippos (20) wollte feiern, dass seine Schwester ihr Abitur bestanden hat. Nach der Party in Bad Oeynhausen eskaliert dann ein Streit mit anderen Jugendlichen. Am Ende ist der junge Mann tot. Das Landgericht Bielefeld lässt nun zwei der drei Angeklagten ohne Strafe gehen – wegen Geringfügigkeit der Schuld.
Hauptangeklagter wartet auf Urteil nach Prügelei in Bad Oeynhausen
Nach Auskunft eines Gerichtssprechers wurde ein Angeklagter aus Magdeburg ermahnt, ein junger Mann aus Bad Oeynhausen muss als Auflage 500 Euro an eines der Opfer zahlen. Gegen den Hauptangeklagten läuft das Verfahren aber noch. Er wartet weiter auf ein Urteil.
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Der heute 19-Jährige soll im Juni 2024 im Kurpark von Bad Oeynhausen Philippos so schwer durch Schläge und Tritte verletzt haben, dass er zwei Tage später im Krankenhaus mit schweren Hirnschäden starb. Auslöser war ein grundloser verbaler Streit zwischen zwei Gruppen junger Menschen gewesen. Das Opfer und die Angeklagten kannten sich vorher überhaupt nicht.
Gericht stellt Verfahren gegen zwei Angeklagte ein
Während der Haupttäter wegen Totschlags angeklagt wurde, stand bei den anderen beiden der Vorwurf Körperverletzung und Hehlerei im Raum. Allerdings ging es dabei nur um zwei Euro und wenige Gramm Drogen. „Die Kammer hat berücksichtigt, dass die beiden von sich aus nach der Nacht zur Polizei gegangen sind”, sagte der Gerichtssprecher. Außerdem seien die beiden durch die Berichterstattung bereits gebrandmarkt worden und hätten genug unter dem Prozess gelitten.
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Da der Angeklagte mit Wohnsitz in Bad Oeynhausen aus Syrien stammt, war nach der Tat eine bundesweite Debatte über Zuwanderung und Abschiebung von ausländischen Straftätern entbrannt. Sowohl Bundestag und Landtag in Nordrhein-Westfalen hatten sich mit der Tat beschäftigt. Das Landgericht hat bis Ende Mai Verhandlungstermine angesetzt. (jgr, mit dpa)