Deutschlands Staatskasse ist leer Ticketsteuer für Flüge wird doch nicht gesenkt

Es ist nicht genug Geld da!
Die Bundesregierung plant vorerst keine Senkung der Ticketsteuer im Luftverkehr. „Momentan sind keine Spielräume im Bundeshaushalt abzusehen“, heißt es in Regierungskreisen. Das meldet die Deutsche-Presse-Agentur (dpa). Die Absenkung der Luftverkehrsteuer sei für die Koalition keine „priorisierte steuerliche Maßnahme“, die kurzfristig umgesetzt werden soll.
Airlines jammern über hohe Standortkosten und streichen Flüge
Der Entwurf des Haushalts 2026 soll heute (30. Juli) vom Kabinett beschlossen werden. Laut Kabinettsvorlage wird im nächsten Jahr mit Einnahmen aus der Luftverkehrsteuer von 2,07 Milliarden Euro gerechnet, für 2025 sind Einnahmen von 2,05 Milliarden eingeplant. Nach dem Beschluss im Kabinett ist der Bundestag am Zug.
Lese-Tipp: Was beim Fliegen nicht in den Koffer darf – diese Pack-Tipps ersparen euch eine Menge Ärger
Im Mai 2024 wurde die Luftverkehrsteuer deutlich erhöht. Das verteuert potenziell Passagierflüge von deutschen Flughäfen. Airlines wie Ryanair hatten Flüge von deutschen Flughäfen unter Verweis auf die hohen Standortkosten gestrichen.
Video-Tipp: EU ist dafür! Handgepäck im Flieger soll endlich kostenlos sein!
Koalition will Steuern senken, wenn es keine Finanzierungsvorbehalte gibt
Aus Regierungskreisen hieß es mit Blick auf eine Senkung der Ticketsteuer, eine denkbare Möglichkeit der Finanzierung wäre, die erforderlichen Mittel in den Einzelplänen Verkehr beziehungsweise Wirtschaft und Energie einzusparen. Eine Rücknahme der Erhöhung der Luftverkehrsteuer im Laufe dieser Legislaturperiode würde jährliche Steuermindereinnahmen in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrages bedeuten. Weiter hieß es, Hauptkostenfaktor für die Airlines seien Flughafenentgelte, für die das Verkehrs- und das Innenministerium konzeptionell verantwortlich seien.
In ihrem Koalitionsvertrag schreiben CDU, CDU und SPD: „Die luftverkehrsspezifischen Steuern, Gebühren und Abgaben wollen wir reduzieren und die Erhöhung der Luftverkehrsteuer zurücknehmen.“ Allerdings stehen alle Maßnahmen des Vertrags unter Finanzierungsvorbehalt.
Lobbyisten fordern Entlastungen
Branchenverbände fordern seit längerem, die Erhöhung der Luftverkehrsteuer zurückzunehmen, sowie weitere Entlastungen bei Standortkosten. Laut eines im März 2025 vorgestellten Gutachtens im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums bremsen im europäischen Vergleich deutlich höhere Standortkosten wie die Ticketsteuer den deutschen Luftverkehr.
Zwischen 2019 und 2024 seien die Standortkosten in Deutschland deutlich stärker gestiegen als im europäischen Durchschnitt. Nach den Einbrüchen in der Corona-Pandemie habe sich der Passagierverkehr in Deutschland eher langsamer erholt. (uvo; dpa)