Ihr Martyrium begann mit 13

Teenagerin wird von über 60 Männern vergewaltigt

„Wir wollen Gerechtigkeit” steht auf einem Plakat auf einer Kundgebung gegen Gewalt an Frauen in Indien (Symbolfoto)
„Wir wollen Gerechtigkeit” steht auf einem Plakat auf einer Kundgebung gegen Gewalt an Frauen in Indien (Symbolfoto)
Rupak De Chowdhuri/ZUMA Press Wire

Sie litt jahrelang unter ihren Peinigern.
Eine junge Frau beschuldigt insgesamt 64 Männer, sie seit ihrem 13. Lebensjahr vergewaltigt zu haben. 28 von ihnen sitzen in Untersuchungshaft, berichtet der britische Sender BBC.

28 Männer sitzen in Untersuchungshaft

Der Missbrauch an der heute 18-Jährigen ereignete sich demnach im Bundesstaat Kerala im Süden Indiens. Unter den Verdächtigen sind Nachbarn, Sporttrainer und Freundes ihres Vaters, heißt es weiter. Die Angeklagten seien zwischen 17 und 47 Jahre alt. Die Frau habe die Vergewaltigungen angezeigt, nachdem sie Kontakt mit einer staatlichen Beratungsstelle hatte.

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Vergewaltigungen und Missbrauch von Frauen und Kindern sind in Indien Dauerthema. Nicht selten stehen die Übergriffe im Zusammenhang mit Diskriminierungen infolge der Kastenhierarchie des Hinduismus. Das Opfer in diesem Fall gehört der Dalit-Kaste an, die am Ende dieser Hierarchie stehe, so der Sender weiter.

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Mindestens drei Gruppenvergewaltigungen

Wie indische Medien berichten, sei die Teenagerin im Alter von 13 Jahren erstmals missbraucht worden. Der damalige Täter habe Fotos gemacht und herumgezeigt. Auch andere Männer hätten später Fotos und Videos von ihrem Opfer gemacht. Der Fall werde von einer 25-köpfogen Sonderkommission der Polizei untersucht, weitere Anklagen seien zu erwarten.

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Die Heranwachsende sei Sportlerin gewesen und habe öfter an Wettbewerben und Trainingslagern teilgenommen, wo es ebenfalls öfter zu Übergriffen gekommen sein soll. Laut Polizei soll sie mindestens dreimal Opfer von Gruppenvergewaltigungen geworden sein.

Alle 17 Minuten wird in Indien eine Frau vergewaltigt

Vergewaltigungen sind in Indien weitverbreitet schlimmer Alltag, bisweilen erschüttern sie das ganze Land und erregen Aufmerksamkeit über die Grenzen hinaus. Oft, wenn es um Ausländerinnen geht. Das Bewusstsein der Öffentlichkeit wandelt sich nur sehr langsam, wie sich im vergangenen Oktober zeigte. Seinerzeit erklärte die indische Regierung, dass Vergewaltigungen in der Ehe straffrei bleiben. Diese Art von Gewalt zu verbieten, wäre „übermäßig hart“, hieß es.

Dem „National Crime Records Bureau“ zufolge wurden im Jahr 2022 etwa mehr als 31.000 Fälle von mutmaßlicher Vergewaltigung von Frauen gemeldet – im Schnitt etwa alle 17 Minuten eine. Experten gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl weit höher ist, da viele aus Angst oder Scham nicht gemeldet werden.

Hier finden Opfer von Gewalt in Deutschland Hilfe

Das „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen” steht betroffenen Frauen in Deutschland rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr, zu allen Formen von Gewalt zur Seite. Unter der Rufnummer 08000 116 016 und über die Online-Beratung unter www.hilfetelefon.de können sich Betroffene, aber auch Menschen aus dem sozialen Umfeld der Betroffenen und Fachkräfte beraten lassen – anonym, kostenlos, barrierefrei und in 18 Sprachen. Auf Wunsch vermitteln die Beraterinnen Kontakt zu einer Einrichtung vor Ort.