Privatsphäre? Fehlanzeige!

Köln stellt Spanner-Toiletten auf

Kein stilles Örtchen!
Sehnsüchtig wurden die öffentlichen Toiletten im Kölner Stadtteil Mülheim erwartet. Seit einigen Wochen zieren die neuen Kabinen nun den Wiener Platz. Doch wer hier nach Privatsphäre sucht, wird wohl eher enttäuscht: Jede Kabinentür hat oben und unten einen 30 Zentimeter großen Spalt!

„Einladung für Spanner und Diebe”

Wer größer als 1,80 Meter ist, hat hier freie Sicht in die Kabine und kann einfach über die Toilettentür ins Innere schauen. Viele Kölner finden das eher bescheiden. Vier Jahre haben die Menschen in Mülheim auf die öffentlichen Toiletten gewartet, erklärt Linda Rennings von der Initiative Heimatlos im Gespräch mit RTL. Mit der Bauart der Türen ist sie unzufrieden.

Denn nicht nur für Spanner, sondern auch für Diebe sind die breiten Lücken eine Einladung, meint sie. Eine Tasche, die während des Geschäfts auf dem Boden abgestellt wird, könnte leicht unter der Tür durch geklaut werden. „So schnell ist man gar nicht von der Toilette runter”, sagt Rennings.

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Griff ins Klo

Das WC hat immer geöffnet und ist kostenlos. Die Kritik an den Kabinen kann die Stadt Köln nicht nachvollziehen. Schriftlich heißt es: „Die oben und unten offen gestaltete Tür und eine automatische Entriegelung nach 15 Minuten laden nicht zum Verweilen und Nächtigen ein.”

Sorgen um die Privatsphäre macht sich die Stadt nicht. Woanders habe sich das Konzept bereits bewährt. Trotzdem sei es nachträglich möglich, die Lücken zu schließen. Ob aus dem stillen Örtchen doch noch ein ganz stiller Raum wird, ist unklar. (okr)