Mädchen (9) von Teenager auf Schultoilette brutal attackiert

„Hätte sie die Tür nicht aufbekommen, wäre meine Tochter dort gestorben“

von Julia Schruff, Valerio Magno und Gizem Schumann

Beinahe wäre die kleine Ayşegül gestorben!
Es ist Dienstagmittag (12. November) an der Schule GGS in Duisburg-Aldenrade, als es plötzlich zu einer schrecklichen Attacke auf der Mädchentoilette kommt. Die Schülerin (9) will sich die Hände waschen, als sie ein Teenager von hinten würgt.

Schülerin (9) kann sich losreißen, doch der Horror geht weiter

Ayşegül rennt sofort wieder zurück in die Toilettenkabine und schließt ab. Doch der Angreifer beschließt, über die Wand zu klettern, um sie erneut anzugreifen. Zum Glück kann sie die Tür wieder öffnen. „Hätte sie die Tür nicht aufbekommen, wäre meine Tochter dort gestorben“, sagt Gürcan C. (44) im Gespräch mit RTL. „Meine Tochter kriegt die Tür auf und er springt sie schon von oben an und prügelt auf sie ein“, beschreibt der Vater die schrecklichen Szenen. Eine Mitschülerin betritt in dem Moment den Raum und schreit nach Hilfe. Erst dann rennt der Täter weg, Lehrer eilen zum Tatort.

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Die Grundschülerin und ihre Eltern sind zutiefst geschockt und traumatisiert. „Ich habe meine Tochter in so einem schlimmen Zustand gesehen, sowas wünsche ich keinem“, sagt ihr Vater. „Ich habe gefragt, was mit ihr passiert ist. Sie wussten nichts, sie hatten nicht einmal den Krankenwagen gerufen. Die Polizei haben wir erst angerufen, die ist nicht gekommen.“ Sie rufen erneut an, erst später treffen zwei Beamte ein. Offenbar sichern sie zunächst keine Spuren. „Erst drei Tage später wollten sie die Klamotten von ihr“, sagt Gürcan C. vorwurfsvoll.

Gürcan Celik ist immer noch schockiert nach dem heftigen Angriff auf seine Tochter.
Gürcan C. ist schockiert nach dem heftigen Angriff auf seine Tochter.
RTL

Für den dreifachen Vater ist eine Welt zusammengebrochen. Doch er bleibt stark für seine Tochter und hofft auf Gerechtigkeit. „Mein Mädchen, was so liebevoll aufwächst – in diesem Zustand zu sehen – das tut sehr weh. Und ich muss neben ihr stark bleiben. Die Tränen lasse ich in mein Herz fließen. Das ist so schwer für mich.“

Schule engagiert Security nach Angriff auf Schülerin

Ein Schock ist es auch für alle anderen Eltern, die ihre Kinder jeden Tag in diese Schule bringen. Nach dem Vorfall reagiert die Leitung mit ersten Maßnahmen: ab sofort gibt es einen Sicherheitsdienst. Außerdem dürfen die Schüler jetzt auch die Lehrertoiletten im Gebäude benutzen. Für die Nutzung der Toiletten dürfen sie nur noch zu zweit über den Schulhof gehen. Das Schultor wird tagsüber geschlossen. Doch noch immer herrscht Angst und Wut unter den Eltern, wie sie RTL vor Ort erzählen. „Dass da Kinder angegriffen werden, wo man denkt, da wären sie in Sicherheit, da ist man fassungslos. Damit rechnet keiner“, sagt Patrick Wagner nach dem schrecklichen Vorfall.

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Die stellvertretende Schulpflegschaftsvorsitzende Asiye Erol fordert mehr Sicherheitsmaßnahmen an den Schulen.
Die stellvertretende Schulpflegschaftsvorsitzende Asiye Erol fordert mehr Sicherheitsmaßnahmen an den Schulen.
RTL

„Die Normalität wird erst einkehren, wenn hier richtig etwas passiert. Securities reichen nicht. Die Eltern haben Angst, die Kinder haben Angst. Die müssen ganz schnell handeln“, sagt Asiye Erol, die selbst eine siebenjährige Tochter auf der Schule hat. Die stellvertretende Schulpflegschaftsvorsitzende fordert langfristige Maßnahmen. So zum Beispiel Security-Mitarbeiter, die dauerhaft im Einsatz sind, und die Verlegung der Schülertoiletten ins Gebäude.

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