Lolas (†12) Mutter bedankt sich für Urteil gegen Mörderin ihrer Tochter „Wir glauben an Gerechtigkeit und wir haben sie bekommen“
Delphine Daviet-Ropital kämpft gegen die Tränen, als sie mit ihrem Sohn vor die Kameras tritt.
Vor dem Gerichtssaal in Paris warten Journalisten aus aller Welt, die wissen möchten, was sie zu dem Urteil gegen die Mörderin ihrer Tochter sagt. „Auch wenn es meine Lola nicht zurückbringt. Wir glauben an Gerechtigkeit und wir haben sie bekommen“, schluchzt die blonde Frau. Dann umarmt sie ihren Sohn, der neben ihr steht. „Ich liebe dich“, flüstert sie ihm ins Ohr.
Lolas Mörderin bekommt die Höchststrafe in Frankreich
Es waren harte Tage für die Familie der kleinen Lola. Delphine Daviet-Ropital trifft im Gerichtssaal auf die Frau, die ihre Tochter umgebracht hat, und muss sich die grausamen Details der Tat anhören. Dahbia B. (27) wird zu lebenslanger Haft verurteilt, weil das Gericht es als erwiesen ansieht, dass die Algerierin das Mädchen im Oktober 2022 in eine Wohnung gedrängt, vergewaltigt, gefoltert und getötet hat. Sie rammte dem Mädchen eine Schere und ein Teppichmesser 38-mal in den Rücken und erstickte es schließlich mit Klebeband.
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Es ist das erste Mal, dass ein französisches Gericht die Höchststrafe gegen eine Frau ausgesprochen hat. Die Frage nach dem Warum ist bis heute nicht geklärt. Wie die Verteidigerin sagte, habe die Angeklagte sich aus Frust über ihren Ex-Freund an der fremden Zwölfjährigen abreagiert. Am Morgen der Tat habe die Täterin Nachrichten von ihm bekommen, die sie verärgert hätten.

Bruder und Mutter sind dankbar über das Urteil
Der Staatsanwalt wischte diese Darstellung in seinem Plädoyer beiseite und sprach von einem sexuellen Motiv sowie Mordlust und dem Willen, Schmerzen zuzufügen. Hinweise auf eine psychische Störung oder Schuldunfähigkeit stellten Sachverständige nicht fest. „Ich werde mich immer fragen, warum Lola ihr gefolgt ist“, sagte Delphine laut BFMTV während des Prozesses.
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Doch die Frage nach dem Motiv scheint für Lolas Familie am Tag der Urteilsverkündung zweitrangig zu sein. Thibault Daviet, der Bruder des getöteten Mädchens, ringt mit der Fassung, als er sich an die Journalisten vor dem Gerichtssaal wendet. „Wir haben bekommen, was wir wollten“, erklärt er. Die Familie sei mit dem Urteil gegen Dahbia B. zufrieden. „Wir haben die Erinnerung an meine Schwester und an ihre Tochter wiederhergestellt“, sagt er und blickt zu seiner Mutter, die neben ihm die Tränen nicht mehr zurückhalten kann. „Wir haben die Wahrheit wiederhergestellt.“
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Lolas Vater stirbt ein Jahr nach seiner Tochter
„Danke, danke“, sagt dann auch Lolas Mutter immer wieder. Nicht nur ihre Tochter ist tot. Kurz nach dem schrecklichen Verbrechen verlor sie auch ihren Ehemann. Delphine erklärte in einem Interview mit der Zeitung Le Figaro, dass Lolas Vater Johan bereits vor dem Mord an dem Mädchen mit Alkoholproblemen zu kämpfen hatte. Durch den Verlust der Zwölfjährigen sei er wieder abgestürzt und 2023 mit nur 49 Jahren gestorben.
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Die Frau, die das Leben der Familie für immer zerstört hat, geht lebenslang ins Gefängnis. In Frankreich bedeutet das, dass die Verurteilte nach 30 Jahren erstmals eine Haftentlassung beantragen kann. Ob sie dann freikommt, ist aber fraglich. Der Staatsanwalt bezeichnete sie in seinem Schlussplädoyer als „extrem gefährlich“, wie BFMTV schreibt.

Und selbst der psychiatrische Sachverständige, der die 27-Jährige für das Gericht begutachten sollte, erklärte, er habe sich unbehaglich gefühlt, als er mit Dahbia B. sprach. So ein „Gefühl des Unbehagens, etwas Schädliches, das einen an der Kehle packt“, habe er in seinen 15 Jahren Berufserfahrung noch nie erlebt, zitiert ihn der Sender. (mit dpa)
Verwendete Quellen: BFMTV, Figaro, dpa
































