Lola (12) lag verstümmelt in Koffer in Paris
Trauende Mutter sucht auch zwei Jahre später nach Antworten

Es ist das Schlimmste, was einer Mutter passieren kann.
Im Jahr 2022 wird die 12-jährige Lola brutal ermordet – ihre Leiche findet ein Obdachloser in einem Plastikkoffer im Innenhof ihres Elternhauses. Jetzt, zwei Jahre später, spricht Lolas Mutter, Delphine, zum ersten Mal öffentlich über ihren unvorstellbaren Schmerz.
Kurz nach Lolas Tod stirbt auch ihr Vater
Lese-Tipp: 12-jährige Lola lag tot in Koffer: Verdächtige vor Ermittlungsrichter
Im Interview mit der französischen Zeitung Le Figaro gibt die trauernde Mutter Einblicke in die dunkelsten Tage ihres Lebens. Nicht nur hat sie ihre geliebte Tochter verloren, auch ihr Ehemann Johan D. stirbt rund ein Jahr später. Delphine erzählt, dass Johan bereits vor Lolas Tod mit Alkoholproblemen zu kämpfen hatte. Doch nach der schrecklichen Tat sei er erneut abgestürzt. 2023 verstirbt er mit nur 49 Jahren. Lolas Vater sei auf demselben Friedhof beigesetzt, auf dem auch seine Tochter ruht, schreibt Bfmtv.
Lolas Mutter Delphine sei bis heute krankgeschrieben, berichtet Bftmv. „Es fällt mir schwer, in der Realität zu sein, und ich tue alles, um nicht dort zu sein“, erzählt sie. Daher habe sie einen Psychologen aufgesucht. Aber vor allem der Sohn von Delphine, Thibault, helfe ihr sehr durch die Zeit. „Er ist der Grund, warum ich noch durchhalte“, erzählt sie Le Figaro, wie Bfmtv berichtet. Thibault, Lolas älterer Bruder, sei inzwischen erwachsen geworden. Der Sport helfe ihm, mit dem Verlust umzugehen, und er habe eine Freundin, die ihm beistehe.
Mutter hofft nach Ermordung auf Antworten

Delphine spricht liebevoll über ihre verstorbene Tochter, die sie als „mein Mini-Ich“ bezeichnet. „Lola war so fröhlich und kontaktfreudig.“ Mutter und Tochter hätten über alles gesprochen. „Sie hatte Freundinnen, sie war immer draußen, sie war ein lustiger Mensch“, erinnert sich Delphine.
Lese-Tipp: Ermordete Lola (12) unter großer Anteilnahme in ihrer Heimatstadt Lillers beigesetzt
Nun wartet die Familie auf den Prozess gegen Lolas mutmaßliche Killer, der voraussichtlich 2025 eröffnet werden soll. Delphine hofft vor allem, dass sie durch die Verhandlung Antworten auf die quälenden Fragen bekommt, die sie seit Jahren verfolgen. Sie glaubt, dass es „mir helfen kann, das Warum und Wie zu verstehen.“
Wohnungslose Dahbia B. soll Lola getötet haben
Gegen eine Frau namens Dahbia B. und einen mutmaßlichen Komplizen läuft nach der Tat ein Ermittlungsverfahren wegen Vergewaltigung, Folter und Mord. Die damals 24-Jährige sei zum Tatzeitpunkt wohnungs- und arbeitslos gewesen und habe psychische Probleme. Am Freitagnachmittag (14. Oktober 2022) soll Dahbia B. die 12-jährige Lola im Flur ihres Elternhauses abgefangen haben. Im selben Haus soll auch die Schwester von Dahbia B. gewohnt haben. In der Wohnung der Schwester habe die 24-Jährige das Kind sexuell missbraucht, gequält und getötet. Ihren Leichnam habe sie später in einem Plastikkoffer versteckt und im Innenhof abgestellt. Ihr Komplize soll ihr bei dem Transport des Koffers geholfen haben.
Die Obduktion hat ergeben, dass Lola erstickt ist. Zudem hatte das Mädchen Schnittverletzungen am Körper, besonders ihr Gesicht sei verletzt worden. Ein Detail, das beim Mordfall Lola auffällig ist: Ihre Leiche soll mit den Zahlen „1“ und „0“ unter den Füßen versehen worden sein. Weshalb, das ist bis heute nicht geklärt. (jsi)