Eine Mutter tot, ihr Mann lag im KomaOhligser Turnverein trauert um Opfer in Solingen

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Menschen legen in der Nähe des Tatorts Blumen und Kerzen zum Gedenken der Opfer nieder.
Thomas Banneyer/dpa

Große Trauer um eine liebe Sportkameradin beim Ohligser Turnverein!
Der OTV ist eine Institution im Stadtteil und ein Aushängeschild der Stadt weit über ihre Grenzen hinaus. Gleich vier der Opfer des gemeinen Messeranschlages vom Freitag sind Mitglieder des beliebten Vereins. Der Schock dort sitzt dementsprechend tief.

Ermordete Frau war Teilnahme am Fest „eine Herzensangelegenheit“

Wie das Solinger Tageblatt (ST) berichtet, habe der Messerstecher zwei Familien aus dem Verein ins Unglück gestürzt. Eine Frau ist tot, ihr Mann schwer verletzt, aber inzwischen aus dem Koma erwacht. Er könne sich genau an die Tat erinnern, habe auch bereits bei der Polizei ausgesagt. Wie Vereinschefin Beate Globisch dem Blatt erzählt, sei die Getötete als Kanutin im OTV aktiv gewesen. Sie war Mutter eines Sohnes. „Für die kleine Abteilung ist das ein Drama. Hier geht es zu wie in einer Familie“, zitiert die Zeitung Globisch.

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Die OTV-Vorsitzende beschreibt dir Frau als bei allen beliebt, sie sei so „positiv“ gewesen. Sie habe sich immer für Integration eingesetzt, der Besuch des „Festivals der Vielfalt” sei ihr „eine Herzensangelegenheit“ gewesen. Neben dem Ehepaar attackierte der Attentäter aus Syrien auch zwei weitere Menschen aus dem Verein, es handele sich um eine Mutter und ihre Tochter. Sie lägen in einem Krankenhaus.

Video: Trauer und Entsetzen nach Messermorden in Solingen

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„Nicht schon wieder Solingen”

Bei dem Straßenfest in der Stadt im Bergischen Land waren am Freitag acht Menschen verletzt worden, vier davon schwer. Der 26-jährige Täter stellte sich am Tag nach dem Angriff der Polizei, sitzt in Untersuchungshaft. Er steht unter Mordverdacht, zudem wird ihm vorgeworfen, der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) anzugehören.

Das Attentat löste in Solingen Trauer und Entsetzen aus. Nicht zum ersten Mal rückt die 160.000-Einwohnerstadt unfreiwillig in den Fokus der Nachrichtenberichterstattung. 1993 war es ein rechtsextremer Brandanschlag mit fünf Toten. Diesmal ist es wohl islamistischer Terror. „Nicht schon wieder Solingen“, sei ihr erster Gedanke gewesen, so Vereinschefin Globisch laut dem ST.

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Als sie am Freitag von dem Drama erfuhr, habe sie nicht daran gedacht, dass sie eines der Opfer kennen könnte. Am Samstagmorgen sei es zum „bösen Erwachen“ gekommen, das Telefon habe nicht mehr stillgestanden. Einen Tag später hätten sich viele Mitglieder im Vereinsheim versammelt. „Wir haben geredet, geweint, unseren Gefühlen freien Lauf gelassen“, so Globisch. (uvo)