Lilly (19) erlebte Messerangriff bei Stadtfest mit
„Solingen fühlt sich nicht mehr wie Solingen an“
Auch zwei Tage nach dem verheerenden Messerangriff steht Solingen unter Schock.
Lilly Conti (19) war mit Freunden auf dem Stadtfest, als der Täter zuschlug und drei Menschen tötete. Im Gespräch mit RTL schildert sie, dass die Angst seitdem ein ständiger Begleiter ist.
Freunde brachten sich nach Messerangriff gemeinsam in Sicherheit
Lilly und ihre Freunde stehen am Freitagabend vor der Stadtfest-Bühne, auf der die Solinger Band See You spielt. Dann kommt ein Mann auf die Bühne. Er sagt, „dass gerade Leute am Fronhof, also am Tatort reanimiert werden”, erinnert sich die 19-Jährige. Der Mann bittet die Besucher, den Ort „so schnell, wie es geht, aber trotzdem ruhig” zu verlassen. „Ich wusste gar nicht: Okay, was geht jetzt ab?”, berichtet Lilly. „Das Erste, was in meinem Kopf war: Sind jetzt alle Leute bei mir, mit denen ich da war? Ich muss irgendwen anrufen, dass ich hier wegkomme.”
Zum Glück befinden sich alle Freunde auf einem Fleck. Sie nehmen sich an die Hand und gehen. „Der erste Gedanke war: Wir gehen erst mal ins Alex”, erzählt Lilly. Doch das Café ist brechend voll. „Wir sind dann zu einem Parkhaus, wo auch eine Freundin abgeholt worden ist. Dort wurde ich zum Glück auch mitgenommen; die haben mich nach Hause zu meinem Bruder gefahren.”
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Lilly: „Solingen fühlt sich nicht mehr wie Solingen an”
Auch wenn sie schnell in Sicherheit gebracht wurde: Der Schock hat bei der 19-Jährigen tiefe Spuren hinterlassen. „Seit Freitag traut man sich nicht mehr, irgendwo allein hinzugehen. Solingen fühlt sich nicht mehr wie Solingen an, wo man groß geworden ist, als Kind Spaß hatte, sich sicher gefühlt hat“, sagt sie. Verarbeitet hat Lilly das Geschehen bislang nicht. „Man hat immer die Angst, dass irgendwo was passiert.“
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Messerangriff bei Solinger 650-Jahr-Feier
Tausende Menschen feierten in der Solinger Innenstadt am Freitagabend das 650. Jubiläum der Stadtgründung. Auf einem Marktplatz war für das Fest eine Bühne aufgebaut worden. Unmittelbar vor der Bühne schlug der Täter zu und tötete drei Menschen. Er verletzte acht weitere, vier von ihnen schwer.
Am Samstag stellte sich der Tatverdächtige – ein 26-jähriger Syrer – der Polizei. Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen Mordes und des Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS).
