Teenager (15) erschießt Mitschüler in Offenburg

Schul-Killer muss ins Gefängnis

Er hatte 41 Schuss Munition dabei!
Gut acht Monate nach der tödlichen Attacke hat das Landgericht Offenburg jetzt das Urteil gegen einen 16-Jährigen bekannt gegeben. Er hatte an einer Schule in der badischen Stadt einen Mitschüler umgebracht.

Angeblich wollte er noch mehr Menschen töten

Das Landgericht verurteilte den Jugendlichen wegen Mordes und versuchter schwerer Brandstiftung zu acht Jahren und neun Monaten Jugendstrafe. Das Urteil wurde nicht öffentlich verkündet. Grund für die Einschränkung ist laut des Gerichts das Alter des Angeklagten. Der gewaltsame Tod des Schülers in einem Klassenraum der sonderpädagogischen Waldbachschule hatte auch überregional Trauer und Entsetzen ausgelöst. Der Angeklagte hatte am 9. November vergangenen Jahres mit einer Pistole auf den Mitschüler geschossen. Sein Opfer starb im Krankenhaus.

ARCHIV - 14.11.2023, Baden-Württemberg, Offenburg: Kerzen und Blumen liegen vor dem Eingang der Waldbachschule. (zu dpa: «Attacke auf Schüler - Urteil im Mordprozess erwartet») Foto: Philipp von Ditfurth/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Offenburg: Kerzen und Blumen liegen vor dem Eingang der Waldbachschule. (Archivfoto, November 2023)
dpa

Der zum Tatzeitpunkt noch 15-Jährige hatte laut Ermittlungen 41 Schuss Munition dabei. Die Waffe für die Tat stammte demnach aus dem Haushalt der Eltern. Zudem soll er versucht haben, im eigenen Klassenzimmer und danach im Treppenhaus der Schule einen Brandsatz zu zünden, was aber nicht gelungen sei.

Video: Dieser Vater hielt den Todesschützen auf

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Auch Eltern des Schul-Killers angeklagt

Inzwischen klagte die Offenburger Staatsanwaltschaft auch die Eltern des mutmaßlichen Schützen an. Ihnen wird laut einer Mitteilung von Monatsmitte fahrlässige Tötung und Verstöße gegen das Waffengesetz vorgeworfen. Die von ihrem Sohn verwendete Pistole habe sich unerlaubterweise im Besitz der Eltern befunden und sei nicht ausreichend gesichert worden, sodass der mutmaßliche Schütze auf sie zugreifen konnte - so lautet der Vorwurf der Anklagebehörde.

Lese-Tipp: Schüsse an Offenburger Schule - Jugendlicher tot!

Die Große Strafkammer des Landgerichts muss noch darüber entscheiden, ob sie ein Hauptverfahren eröffnet.

Heldenhafter Vater verhindert Schlimmeres

Verurteilt wurde der Teenager nach Jugendstrafrecht. In Deutschland sind Jugendliche ab 14 Jahren strafmündig. Ein Motiv für die Gewalttat wurde im Prozess nicht deutlich. Spekuliert worden war von Eifersucht.

Ein Vater, der sich während des Angriffs zu einem Elterngespräch in der Schule aufhielt, überwältigte den mutmaßlichen Todesschützen und verhinderte damit wohl Schlimmeres. Sabah Tamer Ayoub wurde später für seinen heldenhaften Einsatz ausgezeichnet. (uvo)