Jorge Mario Bergoglio stirbt im Alter von 88 Jahren
Nahbar und bescheiden – ein Nachruf auf Papst Franziskus
Ein Lächeln, eine Berührung – die Menschen liebten ihn für solche Gesten.
Papst Franziskus ist tot. Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio, starb am Ostermontag im Alter von 88 Jahren. Der Pontifex war am 14. Februar in ein Krankenhaus in Rom gekommen. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich, er litt unter einer beidseitigen Lungenentzündung.
Ein Papst zum Anfassen
Franziskus wird als Papst zum Anfassen in Erinnerung bleiben, nahbar und bescheiden. Schon sein erster Auftritt als Papst im März 2013: ungewöhnlich schlicht in Weiß, ganz ohne Hermelin. Er benennt sich nach dem Bettelmönch Franz von Assisi. Es soll ein Zeichen an die Menschen sein, die am Rande der Gesellschaft stehen.
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Ein Zeichen ist auch seine erste Reise als Papst. Auf Lampedusa gedenkt er Hunderter Flüchtlinge, die hier ums Leben kamen. Doch die Vorfälle wiederholen sich, und immer wieder kritisiert Franziskus die europäischen Staaten: Das Mittelmeer sei ein Grab der Menschenwürde.
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Buenos Aires: Jorge Mario Bergoglio geht mit 17 ins Priesterseminar
Er selbst stammt aus einer Migrantenfamilie. Jorge Mario Bergoglio wird am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires geboren. Mit 17 Jahren geht der Sohn italienischer Einwanderer ins Priesterseminar, studiert Theologie und Philosophie. 1998 wird er zum Erzbischof ernannt, drei Jahre später zum Kardinal. Als solcher fährt er oft mit der U-Bahn zur Arbeit. Prunk ist Franziskus sein Leben lang fremd.
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Papst Franziskus übernimmt von Benedikt XVI. schweres Erbe
2013 die historische Wahl: Papst Franziskus ist der erste Jesuit und Lateinamerikaner auf dem Heiligen Stuhl. Er folgt auf den deutschen Papst Benedikt XVI., der sein Amt niedergelegt hat. Von ihm übernimmt Franziskus ein schweres Erbe, etwa die zahlreichen Missbrauchsskandale der katholischen Kirche. Auch politisch bringt sich Franziskus sich ein – ob im EU-Parlament oder als erster Papst bei einem G7-Gipfel.
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Zuletzt wird es stiller um Franziskus, er muss aus gesundheitlichen Gründen deutlich kürzertreten. Trotz der Einschränkungen bleibt sich Franziskus treu – und sagt bis zum Schluss seine Meinung.
Jetzt ist „der Bischof von Rom, Franziskus, ins Haus des Vaters zurückgekehrt” – einen Tag nach seinem Besuch auf der Ostermesse.