Iraker soll Christkindlesmarkt ausgespäht haben

Möglicher Anschlag auf Augsburger Weihnachtsmarkt verhindert

Der Hinweis kam von einem Geheimdienst!
Augsburg könnte nur knapp einem Anschlag entgangen sein. Bayerische Beamte sollen einen Mann (37) aus dem Irak unter Terrorverdacht festgenommen haben. Er sitzt aktuell in Abschiebehaft. Nach und nach werden mehr Details bekannt. Wie konkret war die Gefahr?

Augsburg: Iraker mit Kontakten zum IS

Der 37-jährige Iraker soll in Kontakt mit der Terrororganisation Islamischer Staat gestanden haben. Nach RTL-Informationen führt die Generalstaatsanwaltschaft München ein Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachts der Terrorismusfinanzierung. Außerdem wird der Mann verdächtigt, Videos des IS verbreitet zu haben.

Ein Zugang zum Augsburger Christkindlesmarkt.
Ein Zugang zum Augsburger Christkindlesmarkt. Der Beschuldigte soll den Markt ausgekundschaftet und fotografiert haben.
RTL

Die Polizei habe mit seiner Festnahme möglicherweise einen Anschlag auf den Augsburger Christkindlesmarkt verhindert, schreibt Welt. Beamte sollen schon am Mittwochabend (4. Dezember) in einer Asylunterkunft zugeschlagen und Ali Al-G. festgenommen haben. Er soll zuvor den Christkindlmarkt ausgespäht und auch Fotos gemacht haben. Wie ernst es der 37-Jährige meinte, ist unklar. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hatten die Sicherheitsbehörden zunächst auch keine Hinweise auf konkrete Anschlagspläne des Mannes.

Verdächtiger soll abgeschoben werden

Polizisten haben den Mann am Mittwochabend in Abschiebehaft genommen, so die Generalstaatsanwaltschaft auf RTL-Anfrage. Es habe ein Haftbefehl zur Sicherung der Abschiebung vorgelegen, heißt es weiter. „Es gab und gibt derzeit laut unseren Sicherheitsbehörden aber keine Hinweise auf konkrete Anschlagspläne oder auf konkrete Gefährdungen für Christkindlmärkte in Bayern“, sagt Innenminister Joachim Herrmann (CSU).

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In sozialen Medien soll der Iraker im Vorfeld durch gewaltverherrlichende Postings aufgefallen sein. „Seit Oktober dieses Jahres hatten unsere Sicherheitsbehörden den Iraker auf dem Schirm, unter anderem aufgrund von Hinweisen über Beiträge auf Social Media“, so Herrmann weiter. Unter den Inhalten seien auch Videos von Hinrichtungen, aber auch Selbstmordattentaten gewesen. Ein ausländischer Nachrichtendienst hätte deutsche Behörden entsprechend informiert, so Welt.

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Anschlag mit Auto geplant?

Ermittler sollen Berichten zufolge außerdem erfahren haben, dass der 37-Jährige sich mit anderen in Chats darüber ausgetauscht haben soll, einen Anschlag mit einem Auto verüben zu wollen. Bestätigt ist das aber nicht. Nach dpa-Informationen war er im März 2023 nach Deutschland eingereist. Über seinen Asylantrag wurde demnach bisher noch nicht entschieden. (xes)