Vom Ehemann betäubt und von Fremden vergewaltigt
Starke Gisèle dankt ihren Unterstützer aus aller Welt, aber...
Gisèle möchte kein Geld!
Ehemann Dominique P. (72) betäubt seine nunmehr Ex-Frau Gisèle (71) über zehn Jahre, damit sich andere Männer an ihr vergehen können. 51 Angeklagte stehen deswegen seit dieser Woche vor Gericht. Aus aller Welt erfährt Gisèle viel Anteilnahme, doch sie bittet um Zurückhaltung.
Über 30.000 Euro Spenden gesammelt
Die ganze Welt schaut auf den spektakulären Prozess in Avignon (Frankreich), aus allen Himmelsrichtungen kommt Anteilnahme für das Vergewaltigungsopfer. Die tapfere Frau ist bislang jeden einzelnen Prozesstag anwesend. Gisèle möchte ihren 51 Peinigern in die Augen schauen. Das beeindruckt viele Menschen weltweit:
Gisèle P. zeigt sich am Freitag berührt vom weltweiten Zuspruch, den sie erfährt. „Madame Gisèle und ihre Familie, die wir vor dem Strafgericht Avignon vertreten, danken allen Menschen, die seit Beginn des Prozesses aus der ganzen Welt enorme Unterstützung geschickt haben“, lassen ihre Anwälte zu Beginn des Verhandlungstages in einer Erklärung verlauten.
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Die bekannte Influencerin Nabilla Benattia ist eine, die von diesem Fall sehr berührt ist. Auf einer Spendenseite sammelt sie Geld für das Opfer.

Inzwischen sind über 30.000 Euro zusammen gekommen. Aber Geld scheint Gisèle keine Hilfe zu sein in dieser schweren Zeit. „Sie fordert deshalb heute mehr Mäßigung in den sozialen Netzwerken und keine Öffnung von Online-Supporttöpfen und fordert die Schließung der bereits offenen“, so die Anwälte Stéphane Babonneau und Antoine Camus. Die 71-Jährige möchte auch das bereits gesammelte Geld nicht haben.
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So lebt die tapfere Frau heute
Nachdem Gisèle erfährt, was ihr widerfahren ist, erleidet sie einen Nervenzusammenbruch, unternimmt Selbstmordversuche. Bis heute ist sie traumatisiert und trotzdem strahlt sie diese unglaubliche Stärke aus. Sie bietet ihren Peinigern die Stirn, Tag für Tag und das heldenhaft, ohne dafür irgendwas zu verlangen. Ihr Haus hat sie inzwischen verkauft, lebt bei ihren Kindern. „Das ist schrecklich, man kommt sich wie ein Kind vor“, sagt sie und bleibt dennoch entschlossen und scheinbar furchtlos.
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Von ihrem Mann hat sie sich scheiden lassen. Eine Psychologin hilft ihr, das Erlebte zu verarbeiten und nicht daran zu zerbrechen. Doch Aufgaben scheint für die 71-Jährige keine Option zu sein. Sie hat sich einen kleinen Hund zugelegt, der ihr Kraft und Trost spendet. Vor Gericht spricht sie häufig von dem Tier und sagt auch: „Ich bin wie ein Boxer, der hinfällt und wieder aufsteht.“