Ehemann überlässt bewusstlose Frau nachts fremden Männern

Vergewaltiger mussten sich in der Küche ausziehen und ihre Hände aufwärmen

Blick auf den Mont Ventoux in Frankreich
Die Vergewaltigungen ereigneten sich in Mazan, einem dyllischen Örtchen am Fuß des Mont Ventoux.
picture alliance / imageBROKER / Daniel Schoenen

Das Opfer wird die Taten vor Gericht zum ersten Mal erleben müssen.
Dominique P. aus dem französischen Dorf Mazan soll seine Ehefrau jahrelang nachts betäubt und anderen Männern überlassen haben. Kurz vor dem Prozess gegen den 71-Jährigen in Avignon kommen ekelhafte Details der Taten ans Licht.

Ehemann lud nachts fremde Männer ins Schlafzimmer ein

Die Frau dachte jahrelang, sie würde an Schlafstörungen leiden. Von dem, was sich nachts in ihrem Schlafzimmer abspielte, bekam sie nichts mit. Fast zehn Jahre lang soll Dominique P. sie nachts mit Medikamenten betäubt haben. Dann lud er offenbar Dutzende fremde Männer in sein Schlafzimmer ein, um seine Ehefrau wieder und wieder vergewaltigen zu lassen.

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Die Männer soll er in einem Internetforum rekrutiert haben, wie die Zeitung Sud Ouest berichtet. Er ließ sie nachts ins Haus, wenn seine Frau ausgeknockt durch die Betäubungsmittel im Bett lag. Laut der Zeitung galten für die mutmaßlichen Vergewaltiger strenge Regeln. Die Männer hätten sich in der Küche ausziehen müssen, damit sie keine Kleidungsstücke im Schlafzimmer vergessen. Offenbar wollte der Hauptverdächtige so verhindern, dass seine Frau am nächsten Morgen fremde Schmutzwäsche finden könnte.

Polizeiauto in Frankreich
Die Polizei konnte 51 Tatverdächtige in dem Vergewaltigungsfall identifizieren.
picture alliance / Hans Lucas / Elsa Biyick

Vergewaltiger durften kein Parfüm verwenden und nicht rauchen

Angeblich durften die Männer kein Parfüm verwenden und nicht rauchen, damit die Ehefrau keinen Verdacht schöpfte. Außerdem hätten sich alle die Hände unter heißem Wasser aufwärmen müssen, um das Opfer nicht aufzuwecken, heißt es in dem Sud Ouest-Artikel. Diese Methoden waren offenbar erfolgreich, denn die Ehefrau ahnte all die Jahre nichts.

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Dominique P. soll während der Vergewaltigungen im Schlafzimmer anwesend gewesen sein und sich auch daran beteiligt haben. Ihm wird vorgeworfen die Taten gefilmt und die Männer angefeuert zu haben, während sie sich an seiner Ehefrau vergingen. Geld verlangte er nicht von den Männern. Ihm soll es nur darum gegangen sein, seine eigenen Fantasien zu befriedigen.

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51 Angeklagte vor Gericht und nur ein Opfer

Der Rentner flog erst 2020 auf, als er von drei Frauen angezeigt wurde, die er im Supermarkt unter ihren Röcken gefilmt haben soll. Auf dem Computer des 71-Jährigen fanden die Ermittler dann unzählige Fotos und Videos von den nächtlichen Vergewaltigungen im Schlafzimmer.

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Alle Männer, die die Polizei anhand der Aufnahmen identifizieren konnte, müssen sich nun verantworten. Wahrscheinlich gibt es aber noch viel mehr Täter, die weiter frei herumlaufen. Neben Dominique P. stehen ab dem 2. September noch 50 weitere Angeklagte vor Gericht. Sie sollen aus allen Altersgruppen und sozialen Schichten stammen. Viele würden ganz „normal“ wirken, seien verheiratet und hätten Kinder. Niemand in ihrem Umfeld hätte gedacht, dass sie nachts eine bewusstlose, fremde Frau vergewaltigen würden. (jgr)

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Solltet ihr unter sexueller Gewalt leiden, findet ihr Hilfe unter der kosten-losen Hotline 08000 – 116 016 oder unter www.hilfetelefon.de.