„Kindeswohlgefährdung liegt vor!”
Junge (5) raucht – Jetzt spricht das Jugendamt!

Wie konnte es so weit kommen?
Es sind Szenen, die fassungslos machen: Ein Fünfjähriger zieht an einer E-Zigarette – mitten auf der Straße, mitten in Deutschland. Seine Mutter steht daneben, unternimmt nichts. Eine Zeugin alarmiert die Polizei, das Jugendamt wird alarmiert. Jetzt ist klar: Es geht wohl um Kindeswohlgefährdung!
Bußgeld und Anzeige für die Mutter
Als die Polizei in Biberach (Baden-Württemberg) die 24-jährige Mutter befragt, gibt sie unumwunden zu: Ja, ihr Sohn raucht. Ja, sie hat es zugelassen. Und ja, sie braucht mit seiner Suchterkrankung dringend Hilfe! „Sie wollte, dass wir mit ihm sprechen, weil sie allein nicht mehr weiterkommt”, erklärt Polizeisprecherin Johanna Christau im Gespräch mit RTL. Die Beamten erwischen den Fünfjährigen mit der E-Zigarette in der Hosentasche.
Die Konsequenzen für die Mutter? Ein Bußgeld und eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Jugendschutzgesetz.
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„Da muss man jetzt hinschauen!” – Das Jugendamt ermittelt
Doch nach dem schockierenden Vorfall schaltet sich auch das Jugendamt ein. „Das ist ein klarer Fall von Kindeswohlgefährdung. Wir müssen klären, was hier eigentlich los ist”, sagt Philipp Friedel vom Landratsamt Biberach. Die Behörde wird die Familie genau unter die Lupe nehmen. „Wir werden das Umfeld anschauen und eine gesundheitliche Untersuchung des Kindes anordnen”, erklärt Friedel weiter.

Was bedeutet das konkret? Zunächst sucht das Jugendamt das Gespräch mit der Mutter. „Im ersten Schritt geht es darum, wie wir die Familie unterstützen können – sei es durch sozialpädagogische Familienhilfe oder andere Maßnahmen. Eine Herausnahme des Kindes ist das allerletzte Mittel”, stellt Friedel klar.
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Kinderarzt warnt: „Absolute Katastrophe!”
Nicht nur das Jugendamt ist alarmiert – auch Mediziner schlagen Alarm. „Das ist eine absolute Katastrophe!”, sagt Kinderarzt Jakob Maske im Interview. „E-Zigaretten sind extrem gesundheitsschädlich, besonders für Kinder. Sie können das Herz schädigen und sogar krebserregend sein.”
Wie kann so ein kleines Kind überhaupt süchtig werden? Wer hat ihm die E-Zigarette besorgt? Diese Fragen bleiben offen. Doch eines ist klar: Der Fall sorgt für Entsetzen. „Es ist unglaublich, dass so etwas in Deutschland passiert. Dass man so kleine Kinder zum Rauchen animiert, das ist wirklich schlimm”, sagt eine Anwohnerin RTL. (nha)