Sie raste im Urlaub eine Familie tot

Angelika H. muss ihre Strafe in italienischer Psychiatrie absitzen

Drei Menschen starben bei einem Unfall - ein Gericht bestätigte nun das Strafmaß gegen die Fahrerin (Handout)
Drei Menschen starben bei einem Unfall – ein Gericht bestätigte nun das Strafmaß gegen die Fahrerin.
-/Vigili del fuoco/dpa

Sie löschte fast eine ganze Familie aus!
Die Deutsche Angelika H. rast mit ihrem Auto im vergangenen Sommer durch einen italienischen Ferienort. Dabei überfährt sie drei Fußgänger – ein Junge (2), sein Vater und die Großmutter sterben bei dem Unfall. Ein italienisches Gericht hat H. jetzt verurteilt.

Vier Jahre und acht Monate für Niederbayerin

Mehr als ein Jahr nach dem schrecklichen Unfall hat ein italienisches Gericht das Strafmaß für Angelika H. offiziell bestätigt. Bereits in der vergangenen Woche sollen sich demnach die Staatsanwaltschaft und die Verteidigung auf eine Strafe von vier Jahren und acht Monaten geeinigt haben. Wie die Nachrichtenseite RaiNews berichtet, müsse H. ihre Strafe in einer psychiatrischen Einrichtung verbüßen.

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Zunächst war unklar, wo die Deutsche ihre Strafe antreten muss, so die Deutsche Presse-Agentur. Nach dem Unfall ist H. zunächst in Untersuchungshaft auf einer Insel bei Venedig. Später wird sie in eine Psychiatrie in der Nähe von Verona verlegt. Dort wird die Frau nun für die Zeit ihrer Strafe bleiben. Ihr Verteidiger hatte vergeblich versucht, H. in eine Einrichtung nach Deutschland verlegen zu lassen.

Im Video: Überwachungsvideo zeigt Angelika H. vor dem tödlichen Unfall

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Tragödie kostet einer Familie das Leben

Im norditalienischen Ort Santo Stefano di Cadore nahe der Grenze zu Österreich erfasst Angelika H. mit ihrem Wagen im Juli vergangenen Jahres eine Familie auf einem Fußweg. Mit 70 bis 90 Stundenkilometer soll die Unfallfahrerin viel zu schnell durch den Ort gerast sein. Bei dem schrecklichen Unfall kommen ein zweijähriger Junge, dessen Vater und Großmutter ums Leben. Die Mutter des Kindes kommt verletzt in ein Krankenhaus, der Großvater erleidet laut Medienberichten einen Herzinfarkt.

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H. lebt zu diesem Zeitpunkt in Bayern, ist dort unter anderem als Künstlerin tätig. In Italien soll sie Urlaub gemacht haben. Zum entsetzten der überlebenden Mutter schiebt die Unfallfahrerin während des Prozesses die Schuld zunächst auf einen mechanischen defekt an ihrem Auto. (okr mit dpa)