14-Jährige in den Tod gemobbt? Ninas Eltern trauern auf Schweigemarsch

Ihr Eltern tragen Bilder der verstorbenen 14-Jährigen bei sich.
Ihr Eltern tragen Bilder der verstorbenen 14-Jährigen bei sich.
IMAGO/ANP

Ihr Tod reißt eine Schule ins Chaos!
Seit rund zwei Wochen herrscht Ausnahmezustand an einem Gymnasium im niederländischen Helmond. Eine Gruppe Schüler soll ein polnisches Mädchen schikaniert haben – so lange, bis sie nicht mehr konnte. Nach ihrem Tod tobt im Netz Hass gegen die Jungen und gegen die Schule. Mit einem Schweigemarsch haben Familien, Freunde und Mitschüler am Sonntag (13. April) Abschied von der 14-Jährigen genommen und ein Zeichen gegen die Unruhe gesetzt.

500 Menschen trauern gemeinsam um Nina

Mit Blumen und Kerzen nehmen ihre Familie und ihre Mitschüler Abschied von Nina.
Familien, Freunde und Mitschüler nehmen Abschied von Nina.
IMAGO/ANP

Es ist ein Meer aus Kerzen und Blumen. Viele Mitschüler und Eltern sind zu dem Schweigemarsch gekommen. Sie tragen weiße Luftballons bei sich, in Gedenken an Nina lassen sie diese in den Himmel steigen. Die Trauer und der Schock über ihren Tod sitzt in Helmond noch immer tief. Ninas Eltern trauern gemeinsam, tragen Bilder ihrer Tochter bei sich.

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Im Vorfeld ist es völlig unklar, ob die Stimmung an diesem Sonntag friedlich bleibt. Die Polizei begleitet den Schweigemarsch. Denn in den Wochen nach Ninas Tod geht es in den sozialen Medien hoch her: Ihre vermeintlichen Mobber werden beleidigt und beschimpft. Fotos und private Informationen der Jugendlichen werden verbreitet. Gleichzeitig stehen harte Vorwürfe gegen die Schule in Helmond im Raum: Diese soll vom Mobbing gewusst, aber nichts getan haben.

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Hass gegen Schule und mutmaßliche Täter

Im Netz und per Post hagelt es wütende Nachrichten gegen die Schule. Doch wie ein Sprecher des Gymnasiums erklärt, seien die Vorwürfe nicht gerechtfertigt. „Es fühlt sich alles bedrohlich an. Die Leute stellen alle möglichen Vermutungen an, die nicht der Wahrheit entsprechen. Es wird behauptet, dass wir nichts gegen das Mobbing unternehmen, aber das ist nicht der Fall”, erklärt der Sprecher der niederländischen Zeitung Omroep Brabant. Auch die Schule sei am Boden zerstört.

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Inzwischen ruft die Polizei dazu auf, keine Fotos, persönlichen Daten oder Gerüchte im Zusammenhang mit Ninas Tod zu verbreiten. „Wir wissen, dass im Internet viele Informationen kursieren, die oft falsch sind“, sagt ein Polizeisprecher. Diese Unruhe könne nur noch größeren Schaden verursachen.

Hier findet ihr Hilfe in schwierigen Situationen

Solltet ihr selbst von Suizidgedanken betroffen sein, sucht euch bitte umgehend Hilfe. Versucht, mit anderen Menschen darüber zu sprechen! Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch die Möglichkeit, anonym mit anderen Menschen über eure Gedanken zu sprechen. Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich.
Wenn ihr schnell Hilfe braucht, dann findet ihr unter der kostenlosen Telefon-Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Menschen, die euch Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können. (okr)