Pinar Atalay macht den Kandidatencheck mit Friedrich Merz (CDU)
„Wir holen uns Probleme ins Land, die wir hier nicht haben wollen”
Er will Deutschlands nächster Kanzler werden, CDU-Chef Friedrich Merz!
Im exklusiven Interview bei RTL Direkt (Donnerstag, 22.15 Uhr und auf RTL+) bekräftigt der 69-Jährige, einen schärferen Kurs in der Migrationspolitik fahren zu wollen. Seine Knallhart-Thesen nach dem Weihnachtsmarkt-Anschlag in Magdeburg mit sechs Toten und hunderten Verletzten im Video! Ein Arzt aus Saudi-Arabien war am 20. Dezember mit seinem Geländewagen in die Menschenmenge gerast.
Friedrich Merz beklagt zu schnelle Einbürgerungen von Ausländern
Dem Kanzlerkandidaten von CDU und CSU sind schnelle Einbürgerungen von Ausländern ein Dorn im Auge, auch im Hinblick auf doppelte Staatsbürgerschaften. Merz sagte bei RTL Direkt: „Es kam ein Thema hoch mit der Einbürgerung in viel zu kurzen Fristen. Die Schweden machen zurzeit genau das Gegenteil wie wir, richtigerweise. Wir verkürzen die Frist auf die Einbürgerung von acht auf fünf, in besonderen Fällen auf drei Jahre in der Hoffnung, dass diejenigen, die hier eingebürgert werden, sich irgendwann integrieren.” Merz sagte, als es um Fragen der Migrationspolitik ging, wörtlich: „Wir holen uns Probleme ins Land, die wir hier nicht haben wollen.”
Lese-Tipp: Welche Partei passt am besten zu mir? Macht hier den Bundestags-Wahl-O-Mat!
Merz betonte, dass Einwanderung wichtig sei – aber nach anderen Regeln. Man müsse die Verfahren grundlegend ändern: „Ich habe den Kurs der Union in der Ausländerpolitik und in der Flüchtlingspolitik korrigiert. Wir schlagen vor, zwei vollkommen getrennte Verfahren für die Einwanderung in den Arbeitsmarkt zu machen, getrennt von der Einwanderung in die Asylverfahren.”
CDU-Chef und Kanzlerkandidat Friedrich Merz: „Es geht darum, unser Land zu schützen”

Friedrich Merz unterstrich, dass er Zuwanderung durchaus wolle: „Wir brauchen Menschen, die in Deutschland auf Dauer leben und arbeiten wollen. Wir brauchen Menschen mit Migrationshintergrund.” Ihm gehe es darum, Menschen, die schwere und schwerste Straftaten begehen, loszuwerden: „Dann müssen diese Menschen den Aufenthaltsstatus in Deutschland verlieren. Ich verstehe diese ganze Diskussion auch nicht. [...] Es geht darum, den Rechtsstaat durchzusetzen, unser Land zu schützen. Die Menschen, die hier leben und zwar unabhängig von Hautfarbe [und] Herkunft so zu schützen, dass sie sich in diesem Lande sicher fühlen.”
In Umfragen führt die Union (CDU und CSU) derzeit. Die Partei von Bundeskanzler Scholz (SPD) liegt deutlich dahinter. Am 23. Februar wird nach dem Bruch der Ampel-Koalition der neue Bundestag gewählt und damit auch ein (vielleicht neuer) Kanzler.
Vor der Bundestagswahl stellen sich noch weitere Spitzenpolitiker den Fragen von Pinar Atalay. Hier lest ihr, wer wann zum Kandidatencheck antritt. Den Anfang hatte am Dienstag (14. Januar) Robert Habeck von den Grünen gemacht. Am Mittwoch (15. Januar) war Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dran.