Berufung im VergewaltigungsfallGisèle Pelicot erscheint erneut vor Gericht – Husamettin D. (45) akzeptiert seine Strafe nicht

Gisele Pelicot in a ray of light as she makes her way to the judicial court in Avignon, France on December 10, 2024. A court in the French southern town of Avignon is trying Dominique Pelicot, a 71-year-old retiree, for repeatedly raping and enlisting dozens of strangers to rape his heavily sedated wife in her own bed over a decade. Fifty other men, aged between 26 and 74, are also on trial for alleged involvement, in a case that has horrified France. The court proceedings, which runs until December, are open to the public at the request of Dominique Pelicot’s ex-wife and victim. Photo by Laurent Coust/ABACAPRESS.COM.
Gisèle Pelicot will zum Berufungsprozess kommen (Archivbild).
picture alliance / abaca | Coust Laurent/ABACA

Er bestreitet die Tat nach wie vor.
Am Montag (6. Oktober) beginnt im südfranzösischen Nimes die Berufungsverhandlung im Vergewaltigungsfall Gisèle Pelicot. Auf der Anklagebank sitzt nur Husamettin D. (45): Er wurde in erster Instanz zu neun Jahren Gefängnis verurteilt und ist der einzige der insgesamt 51 Angeklagten, der in Berufung geht.

Prozess in Frankreich: Husamettin D. hält an Berufung fest

Husamettin D. geht gegen das Urteil im Vergewaltigungsprozess in Berufung
Husamettin D. geht gegen das Urteil im Vergewaltigungsprozess in Berufung
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„Mein Mandant verdient Anerkennung für seine Konsequenz”, sagt Jean-Marc Darrigade, einer der beiden Anwälte des Angeklagten, dem französischen Sender BFMTV. „Er hat immer gesagt, dass er Gisèle Pelicot nicht vergewaltigt hat. Er bleibt dabei und hält deshalb an der Berufung fest.”

Gisèle Pelicots Ehemann Dominique wurde als Hauptangeklagter im Dezember 2024 zu 20 Jahren Haft verurteilt. Gegen das Urteil legte er keine Berufung ein. Die weiteren 50 Angeklagten erhielten Haftstrafen von bis zu 15 Jahren. Zunächst wollten 17 der verurteilten Männer in Berufung gehen – 16 von ihnen entschieden sich dann doch dagegen.

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Gisèle Pelicot will zum Prozess in Nimes kommen

Übrig blieb nur Husamettin D. Er behauptet, nicht gewusst zu haben, dass Gisèle Pelicot schlief, als er im Dezember 2019 das Haus des Ehepaares besuchte. „Mein Mandant hat seine Position nicht geändert. Er bestreitet weiterhin, eine Vergewaltigung begangen zu haben”, berichtet Jean-Marc Darrigade, der seinen Mandanten in erster Instanz noch nicht verteidigt hatte. „Er gibt zu, in dieser Nacht zu ihnen nach Hause gegangen zu sein – aber im Rahmen eines ausschweifenden Plans, den ihm das Paar vorgeschlagen hatte.”

Erst als er Gisèle Pelicot schnarchen hörte, habe Husamettin D. bemerkt, dass alles anders war als gedacht. „Er bestreitet, an diesem Abend die Absicht gehabt zu haben, jemanden zu vergewaltigen”, erklärt der Anwalt.

Der Prozess soll drei Tage lang dauern, Gisèle Pelicot will anwesend sein. Sie trifft dann erneut auf ihren damaligen Ehemann: Dominique Pelicot soll in Nimes als Zeuge aussagen.

Verwendete Quellen: BFMTV, afp