Die Polizei sucht nach ZeugenFalsche Polizisten bringen 88-Jährigen um über 100.000 Euro
Ein Anruf reicht, am Ende ist fast alles weg.
Ein 88 Jahre alter Mann aus Weingarten (Baden-Württemberg) fällt auf falsche Polizisten herein und verliert Bargeld und Wertsachen in sechsstelliger Höhe. Die Täter spielen ein perfides Schauspiel, halten ihn stundenlang am Telefon und schlagen gnadenlos zu.
Stundenlanger Betrug
Das Telefon klingelt am Freitagmittag (19. Dezember) gegen elf Uhr. Eine unbekannte Frau meldet sich – sie gibt sich als Polizistin aus. Es gehe um ein laufendes Ermittlungsverfahren gegen eine rumänische Bande, erklärt sie. Die Wertgegenstände des Seniors müssten überprüft werden. Immer wieder reicht sie das Gespräch weiter – an einen angeblichen Kollegen, später sogar an einen vermeintlichen Staatsanwalt. Die Täter setzen den 88-Jährigen stundenlang massiv unter Druck und bleiben während des gesamten Betrugs am Telefon. Schweigen ist Pflicht.
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Geld auf die Straße gestellt
Gegen 16 Uhr ist der Mann schließlich überzeugt. Er stellt einen Karton mit Bargeld und Wertgegenständen im unteren sechsstelligen Bereich neben seine Garage in der Ringstraße. Kurz darauf fährt ein Kleinwagen vor. Der Fahrer steigt aus, nimmt den Karton und verschwindet. Er ist etwa 1,80 Meter groß, schlank, 25 bis 30 Jahre alt und ohne Bart. Bei der Abholung hat er eine Brille, eine Strickmütze, eine helle Winterjacke und dunkle Hosen getragen. Er spricht akzentfrei Deutsch, teilt die Polizei mit.
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Die versprochene Rückgabe bleibt aus. Um etwa 20.15 Uhr erkennt der 88-Jährige, dass er betrogen wurde und wählt den Notruf. Jetzt bittet die Kriminalpolizei um Hinweise. Wer verdächtige Beobachtungen gemacht hat oder Angaben zu dem Fahrzeug oder dem Abholer machen kann, soll sich bei der Kriminalpolizei Karlsruhe melden. (nha)
Verwendete Quellen: Polizei, AFP
